Der Fotowettbewerb sollte das normale Leben, den jüdischen Alltag in Deutschland zeigen und damit ein Zeichen für Solidarität und gegen Antisemitismus setzen. Doch ist das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland normal? Vielerorts leider nicht. Das zeigt eindrücklich das Siegerfoto „Ein Schutzmann für Kafka“ von Detlef Seydel. Und mit dieser Form von „Normalität“ dürfen wir uns nicht abfinden. Deshalb ist es notwendig und unerlässlich, sich mit dem jüdischen Leben in Deutschland zu beschäftigen. Wie leben, lieben, feiern, streiten, tanzen, hüpfen, beten, danken, kochen Jüdinnen und Juden in unserer Nachbarschaft?
Gerade diese Normalität kommt in vielen der Bilder des Fotowettbewerbs zum Ausdruck. Zum Beispiel, wenn jüdische Kinder auf dem zweitplatzierten Foto „Auf dem Weg zur Schule“ von Evgenia Lisowski auf die Straßenbahn warten. Oder auf anderen ausgezeichneten Fotos: wenn sie auf dem Gehweg hüpfen, wenn sich junge Menschen an Demonstrationen beteiligen, wenn, wenn, wenn … Es geht darum, das Leben zu zeigen und sich daran zu erfreuen. Denn jüdisches Leben ist integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft.
Der Fotowettbewerb und andere Aktivitäten der Initiative kulturelle Integration sollen einen Beitrag zu einer aktiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens ins Deutschland heute leisten.
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