Als das schlimmste Kapitel endlich vorbei war, verließ der größte Teil der überlebenden Juden die Stadt. Das Jüdische Krankenhaus Berlin hatte als einzige jüdische Institution in ganz Deutschland den Naziterror überstanden und obwohl das jüdische Leben in Berlin in den folgenden Jahren langsam wieder erwachte, konnten die wenigen Gemeindemitglieder das Krankenhaus finanziell nicht mehr tragen. 1963 wurde das Jüdische Krankenhaus deshalb in eine Stiftung des bürgerlichen Rechts überführt.
Im Jüdischen Krankenhaus befindet sich auch die Synagoge. Sie steht als Bet- und Andachtsraum allen Menschen offen und wurde mit Spenden neu gestaltet.
Heute ist die Stiftung Jüdisches Krankenhaus Berlin Trägerin eines modernen, zukunftsorientierten Notfallkrankenhauses. Mit unseren hochspezialisierten, engagierten Ärzten und Pflegekräften versorgen wir jährlich über 30.000 Patienten auf medizinisch hohem Qualitätsniveau, verbunden mit einem besonderen Maß an Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit. Unserer Tradition entsprechend und im steten Bewusstsein der Verfolgung jüdischer Menschen erhalten Flüchtlinge, Verfolgte und am Rande der Gesellschaft stehende Menschen unsere besondere menschliche Zuwendung. Wir sehen es als unsere besondere Verpflichtung an, die Arbeit derjenigen Menschen fortzusetzen, die das Jüdische Krankenhaus Berlin seit seiner Gründung ununterbrochen für die medizinische Versorgung der Berliner am Leben und Funktionieren hielten, auch unter widrigsten Bedingungen. „Alles was ihr tut, sollt ihr nur aus Liebe tun“, lautet die Lehre des großen Arztes und Philosophen Moses Maimonides – ein
Leitgedanke, dem sich die Mitarbeiter des Jüdischen Krankenhauses Berlin stets verpflichtet fühlen.