Ich bin eigentlich ein Pseudo-Berliner. Ich will Ihnen das erklären. Ich bin im November 1914 geboren, während des Ersten Weltkrieges. Wir wohnten damals in einem kleinen Städtchen in Bayern – Burgkunstadt. Bevor der Krieg ausbrach, reiste meine Mutter nach Warschau, um ihre Eltern zu besuchen. Ab Juli 1914 war das Reisen sehr schwierig. Schließlich reiste sie auf Umwegen durch skandinavische Länder nach Kopenhagen, wo mein Vater sie abholte. Sie reisten dann nach Berlin; von dort aus wollten sie mit der Bahn nach Bayern fahren.
Es scheint, ich war etwas ungeduldig. Ich wurde am 12. November in Charlottenburg (noch vor Groß-Berlin) geboren, in einer Frauenklinik in der Grolmanstraße in der Nähe vom Savignyplatz. Diese Klinik wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Dort ist jetzt das Restaurant „Heckers Deele“.
Ich war zweimal nach Berlin eingeladen. Das erste Mal vor der Wiedervereinigung. Ich war ohne Begleitung. Das zweite Mal besuchte ich Berlin mit meinem Sohn, das war in den neunziger Jahren. Ich habe nochmal auf eigene Faust Berlin besucht und ich war sehr beeindruckt von den vielen Veränderungen. Meine Geburtsstadt ist wieder eine Weltstadt. Ich möchte mich herzlich für die zwei Einladungen bedanken.