Baubeginn für das weltweit einmalige Urban Nation Museum For Urban Contemporary Art in Berlin

von URBAN NATION Berlin

Die niederländischen Künstler Collin van der Sluijs und Super A bemalten eine Wand an einem Haus der Gewobag in der Neheimer Straße 6 in Berlin-Tegel (aus der URBAN NATION-Serie „One Wall“)

Die niederländischen Künstler Collin van der Sluijs und Super A bemalten eine Wand an einem Haus der Gewobag in der Neheimer Straße 6 in Berlin-Tegel (aus der URBAN NATION-Serie „One Wall“)

Im Juni dieses Jahres fiel der Startschuss für ein Projekt, das die vielfältige Kulturlandschaft Berlins, aber auch die internationale Kunstszene, bereichern wird: In der Berliner Bülowstraße wurde der Baubeginn für das kommende „URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART“ gefeiert.

In den kommenden Monaten entsteht damit eine weltweit einmalige Anlaufstelle für Ausstellungen, Forschung und Austausch rund um eine der bedeutendsten Kunstformen des 21. Jahrhunderts. Kulturstaatssekretär Tim Renner überbrachte den Initiatoren des ambitionierten Vorhabens die besten Wünsche der Berliner Landesregierung:

  • „Graffiti und Street-Art gehören zu Berlin und umgekehrt. Sie wirken hier wie eine lokale Kunstform: Dem Westen haben sie geholfen, die Mauer bunt zu halten. Sie gestalten und kommentieren seit der Wende den Wandel der Stadt. Welcher Ort könnte besser geeignet sein für diese internationale und niedrigschwellige Kunst? Wir freuen uns auf das Museum der URBAN NATION in Berlin.“

Eröffnen wird die international einzigartige Institution, basierend auf dem Konzept der Direktorin und Kuratorin Yasha Young, Mitte 2017 in dem dann umgebauten Schöneberger Gründerzeitgebäude Bülowstraße 7. Es wird also kein neues Gebäude entstehen, sondern die jetzige Immobilie nach innovativen Plänen des Architekturbüros GRAFT zum Museum umgestaltet. Wie ein ganz normales Wohnhaus sieht das Gebäude allerdings schon länger nicht mehr aus: Regelmäßig wurde es, kuratiert durch Young, in den vergangenen drei Jahren zur riesigen Leinwand für die Arbeiten wechselnder internationaler Street-Art-Größen, darunter Shepard Fairey, D*Face, Maya Hayuk oder The London Police.

„Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen untergeht, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen.“ Dieses Zitat Martin Luthers ist die Kernbotschaft des Murals im Prenzlauer Berg des Künstlerduos HERAKUT

„Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen untergeht, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen.“ Dieses Zitat Martin Luthers ist die Kernbotschaft des Murals im Prenzlauer Berg des Künstlerduos HERAKUT

Drei Säulen des kommenden Museums stehen bereits: Connect. Create. Care.

Unter dem Leitmotiv „Connect. Create. Care.“ bringt die Kunstinitiative ihr Konzept und ihr Programm auf den Punkt: So arbeitet URBAN NATION als internationales Netzwerk, das durch regelmäßige Kunstprojekte und Ausstellungen Verbindungen zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Kreativen und der Öffentlichkeit fördert und dabei zugleich hochkarätige Urban Art für Berlin produziert.

Etwa mit der von Young konzipierten „Project M/“-Serie: Viermal pro Jahr werden international anerkannte Künstlerinnen und Künstler zur Gestaltung von Fassaden und Schaufensterbereichen in die Bülowstraße eingeladen. Bei diesen festivalartigen Kunstevents entstanden zahlreiche Werke, die nun auch den Grundstock der Museumssammlung bilden. Eine andere Serie unter dem Titel „One Wall“ verwandelt die Stadt in eine riesige Outdoorgalerie, indem URBAN NATION regelmäßig Künstlerinnen und Künstler einlädt, Fassaden an zentralen Gebäuden der Stadt zu gestalten.

  • „Eine Möglichkeit für kreative Menschen aus Berlin und aller Welt sich persönlich kennenzulernen, voneinander zu lernen und gemeinsam Veränderung zu bewirken und Ideen zu entwickeln. Wir sind hier Vermittler zwischen den unterschiedlichsten Welten, agieren als Archivare und Think Tank.“
    (Yasha Young)

Bei „One Walls“ setzen sich die Urban Art-Künstlerinnen und -Künstler mit dem Umfeld auseinander, nehmen die Energie vor Ort auf und lassen sie in ihr Werk einfließen. Aktuelle beeindruckende Beispiele sind die drei jeweils 42 Meter hohen Fassadenbilder der Künstler Fintan Magee, Hownosm sowie Collin van der Sluijs in Tegel-Süd. URBAN NATION konnte seit 2013 insgesamt 219 bekannte und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler gewinnen, die 320 großformatige und viele kleinere Werke (Murals) geschaffen haben.

Blick auf das Kunstwerk des Street Art-Duos „The London Police“ aus Großbritannien in dem Gewobag- Haus in der Neheimer Str. 8 in Berlin-Tegel im April/Mai 2016 (aus der URBAN NATION-Serie „One Wall“)

Blick auf das Kunstwerk des Street Art-Duos „The London Police“ aus Großbritannien in dem Gewobag- Haus in der Neheimer Str. 8 in Berlin-Tegel im April/Mai 2016 (aus der URBAN NATION-Serie „One Wall“)

URBAN NATION vernetzt, URBAN NATION gestaltet – und die Initiative setzt sich für soziale Belange ein, denn kaum eine Kunstform ist geeigneter, Menschen mit bisher wenigen Berührungspunkten zu Kunst und Kultur in ihren Bann zu ziehen. Man muss nicht künstlerisch geschult sein, um vom Mural auf der anderen Straßenseite spontan fasziniert zu sein und zum Nachdenken angeregt zu werden. Street Art findet statt, wo Menschen wohnen und arbeiten, und lädt insbesondere auch junge Leute dazu ein, sich auf Augenhöhe mit ihr zu beschäftigen.

Genau dieses Potenzial nutzt URBAN NATION in verschiedenen sozialen Projekten: Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern werden Workshops durchgeführt, in denen sich Kinder mit Kunst und ihrem Kiez auseinandersetzen. Ziel ist es, Impulse für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Die Bildideen der Kinder und Künstlerinnen und Künstler entstehen in der Auseinandersetzung mit der Umgebung und sorgen so tagtäglich für eine stärkere Identifikation der Menschen mit ihrem Kiez.

„Spatenstich“ bei der Eröffnung des Urban Art-Museums bei der URBAN NATION Berlin am 19. Mai 2016 mit Kulturstaatssekretär Tim Renner

„Spatenstich“ bei der Eröffnung des Urban Art-Museums bei der URBAN NATION Berlin am 19. Mai 2016 mit Kulturstaatssekretär Tim Renner

Das etwas andere Museum: Ein Haus, wechselnde Hüllen, interaktive Formate

Dass die umtriebige Arbeit der URBAN NATION sich nun zukünftig aus dem Stadtbild ins Museum zurückzieht, ist nicht zu befürchten. Statt musealen Staub anzusetzen, wird der Ort vielmehr auf verschiedene Weise das klassische Konzept eines Museums unterlaufen, ohne dabei auf den wissenschaftlichen Anspruch an ein international anerkanntes Museum zu verzichten. Sammeln, bewahren, forschen, diese Grundprinzipien eines Museums werden auch bei URBAN NATION hochgehalten, jedoch unkonventioneller: Statt nur zu konservieren, nimmt URBAN NATION das Merkmal der temporären Urban Art auf.
Regelmäßig wird sich das Haus mit wechselnden Murals eine neue Fassade überstreifen und damit immer wieder das Stadtbild verändern.

Das etwas andere Museum: Blick in das neue URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART in Berlin

Blick auf das Kunstwerk des Street Art-Duos „The London Police“ aus Großbritannien in dem Gewobag- Haus in der Neheimer Str. 8 in Berlin-Tegel im April/Mai 2016 (aus der URBAN NATION-Serie „One Wall“)

Im Gegensatz zu einem konventionellen Museum werden Architektur und Oberflächen des Gebäudes zum Bildträger, das Haus selbst zum Kunstwerk. Die mobilen Fassadenelemente werden erhalten und neben der klassischen Bildersammlung bewahrt. Das Museumsinnere bietet ungewöhnliche Erfahrungen: URBAN NATION verlegt die Straße buchstäblich ins Gebäude. Eine Trasse und ein Galeriesteg, die sich durch das zweigeschossige Innere ziehen, ermöglichen es, die ausgestellten Arbeiten sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe zu betrachten. Einzigartige Ausstellungen und pädagogische Formate machen das Museum zum Magneten für alle Interessierten. Mitten in Berlin, dem Zentrum einer hochkarätigen wie aktiven Kunstszene, schließt das Museum eine internationale Lücke, indem es endlich einen festen Anlaufpunkt für eine der wichtigsten Kunstformen des 21. Jahrhunderts schafft.

URBAN NATION Berlin
Bülowstraße 97
10783 Berlin
Tel.: +49 172 312 5500
www.urban-nation.com