Meine letzte Etappe auf den Spuren der Berliner Markthallen führt mich nach Moabit. Von der U-Bahnstation Turmstraße ist es ein Katzensprung bis in die Arminiusstraße, in der augenfällig ein weiterer roter Klinkerbau steht. Augenfällig, da es sich bei der Markthalle X um einen freistehenden Bau handelt, der sich zwischen Bremer- und Jonasstraße bis zur nächsten Querstraße hinstreckt. Von der Zeit des Zweiten Weltkriegs einmal abgesehen, bieten hier seit 1891 Fischhändler, Fleisch- und Wurstverkäufer, Molkereibetriebe sowie Obst- und Gemüsefrauen ihre Waren an. Ich schlendere durch die Reihen der hellen Halle. Seit der Renovierung 2010 haben sich allerlei schöne Dinge dazugesellt: Von Porzellan, Büchern, Schmuck über Weine und Liköre bis hin zu Souvenirs und Spezialitäten. Außerdem bietet die seither unter dem Namen Zunfthalle betriebe Halle ein großes gastronomisches- sowie ein buntes Veranstaltungsangebot. Und wenngleich Streetfood, Breakfast Market und Bite
Club in der Stadt in aller Munde sind, herrscht hier in Moabit eine ganz besondere Atmosphäre. Vielleicht geht sie von dieser Ecke mit dem massiven Holztisch, dem Kronleuchter und den Palmen aus, vielleicht ist es auch das hiesige Publikum, das seinen Teil zu dem ruhigen Ambiente beiträgt.
Markthallen haben in Berlin eine lange Tradition und ich freue mich über ihr Comeback. Ein Comeback, bei dem sie dieser Tage oft weit über ihren Namen hinausgehen.