Die Obermayer Foundation zeichnet Menschen aus, die sich mit der Vergangenheit Deutschlands auseinander gesetzt haben. Besonders wichtig ist den Organisatoren, das deutschjüdische Zusammenleben zu ehren und zum Nachahmen anzuregen.
Die Obermayer German Jewish History Awards wurden in diesem Jahr bereits zum fünfzehnten Mal vergeben. Traditionell findet die feierliche Preisverleihung im Berliner Abgeordnetenhaus statt, in diesem Jahr am 26. Januar 2015, dem Vorabend des Holocaust-Gedenktages. Unter den sieben Projekten aus der ganzen Bundesrepublik befand sich in diesem Jahr eine Arbeit der Berliner Professorin Renata Stih und des Berliner Kunsthistorikers Frieder Schnock. Sie wurden für ihren „Ort der Erinnerung“ ausgezeichnet.
Die beiden Berliner Künstler haben ihr Projekt bereits 1993 umgesetzt. Unter dem Titel „Orte des Erinnerns im Bayerischen Viertel: Ausgrenzung und Entrechtung, Vertreibung, Deportation und Ermordung von Berliner Juden in den Jahren 1933 bis 1945“ entstand rund um den Bayerischen Platz in Schöneberg ein ungewöhnliches Denkmal. Die Künstler wollen auf die unmenschlichen Gesetze und Verordnungen hinweisen, die das NS-Regime zwischen 1933 und 1945 erlassen hat. Dafür wurden 80 Tafeln an Straßenlaternen im Bayerischen Viertel befestigt, die Passanten aufschrecken lassen. Auf jeder Tafel steht ein kurzer Text mit den damals verhängten Einschränkungen des normalen Lebens, so ist auf einer Tafel zu lesen: „Lebensmittel dürfen Juden in Berlin nur nachmittags von 4-5 Uhr einkaufen“. Die Künstler schreiben auf ihrer Internetseite www.stih-schnock.de/remembrance : „Die Texte und Bilder auf den Tafeln konfrontieren die Passanten mit der fast vergessenen Geschichte dieses Viertels, wo Albert Einstein und Hannah Arendt einst lebten. Verteilt über das ganze Viertel wird das Denkmal zur Metapher für die täglichen Entbehrungen und die Entrechtung von Juden während der Nazi Zeit.“