Vom 2. bis 8. Mai 2015 – historisch gesehen also vom Tag der Kapitulation Berlins bis zur Gesamtkapitulation aller Wehrmachtsverbände – fanden in einer Themenwoche konzentriert viele Veranstaltungen zum Kriegsende vor 70 Jahren über die Stadt verteilt statt. Zum Auftakt wurde ein archäologisches Fenster zur Himmelfahrtkirche eingeweiht. Hier am Humboldthain endete am 2. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Berlin, nachdem in den Morgenstunden die Kapitulation erfolgt war.
In einem Lesemarathon in der Akademie der Künste lasen Prominente und Schauspiel-Studierende Texte, Tagebucheinträge und Briefe aus den Tagen der Befreiung. Die Perspektiven von Intellektuellen, anonymen Bürgerinnen und Bürgern, Soldaten und Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus Berlin und Europa verbanden sich dabei zu einer beeindruckenden Textcollage.
Im Kulturraum Zwinglikirche in Berlin-Friedrichshain liefen Spiel- und Dokumentarfilme über das Frühjahr 1945. Neben bekannten Klassikern wie »Deutschland im Jahre Null« von Roberto Rossellini oder »Ich war 19« von Konrad Wolf waren filmhistorische Glanzstücke, darunter auch weitgehend unbekanntes Material zu sehen. Bei der Eroberung Berlins hatte die Rote Armee im Kirchenraum ihre Pferde untergestellt.
Auf speziell konzipierten Hörspaziergängen konnten Interessierte drei Berliner Trümmerberge erkunden. Während der Touren im Volkspark Prenzlauer Berg (Oderbruchkippe), auf dem Insulaner in Schöneberg und der Humboldthöhe im Wedding lauschten die Besucher auf mp3-Playern den Erinnerungen von Zeitzeugen, die das Kriegsende in Berlin als Kinder und Jugendliche erlebt hatten.
Auf der Webseite zum Projekt finden sich bis zum Jahresende viele weitere Informationen zum Projekt allgemein und ein Überblick sämtlicher Veranstaltungen in der Hauptstadt zum Kriegsende vor 70 Jahren: www.berlin.de/mai45