1989 geschieht etwas, womit kaum jemand gerechnet hat. Ermutigt durch die Reformpolitik des sowjetischen Staats- und Parteichefs Michail Gorbatschow, beginnen die Menschen in der DDR, sich der Bevormundung durch das SED-Regime zu widersetzen. Mehrere Tausend stimmen mit den Füßen ab. Ertrotzen ihre Ausreise, indem sie westdeutsche Botschaften in den Nachbarländern besetzen oder die ungarisch-österreichische Grenzöffnung zur Flucht in den freien Westen nutzen. Viele andere wollen nicht raus, sondern Veränderungen. Wollen sich nicht länger belügen lassen wie bei der gefälschten DDR-Kommunalwahl vom 7. Mai 1989. Wollen Meinungs-, Presse-, Reisefreiheit. Im Herbst 1989 kommt es in vielen Orten zu Demonstrationen. Auf Einschüchterungsversuche und Verhaftungen reagieren die Menschen anders, als das Regime erwartet: Sie gehen immer zahlreicher auf die Straßen. Im Oktober muss die Staatsmacht kapitulieren: Am 7. Oktober findet im vogtländischen Plauen die erste Demonstration statt, die die „Sicherheitsorgane“ nicht mehr auflösen können, zwei Tage später die erste unbehinderte in Leipzig. Anders als 1953, beim Volksaufstand in Ostberlin und der DDR, bleiben die sowjetischen Panzer in den Kasernen.
25 Jahre Freiheit und Einheit
vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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Susanne Zöchling