50 Jahre Europa-Center
von Patricia Kurowski
Bis heute ist sich das Europa-Center – trotz der laufenden umfangreichen Modernisierungen – immer treu geblieben. Seit fünfzig Jahren ist das Center am Berliner Breitscheidplatz mehr als nur eines der ältesten Einkaufszentren der Stadt – es ist ein Wahrzeichen, das auf kaum einem Motiv der Postkarten und in fast keinem Film West-Berlins fehlen durfte. Besonders innovativ war – damals wie auch heute noch – nicht nur das Äußere, sondern auch der Innenbau. Dieser besteht überwiegend aus Säulen und Decken, so dass die Räume komplett nach dem Gusto der Mieter hergestellt werden können und die Konstruktion durchweg flexibel ist. Das ist bis heute ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, der zu der Attraktivität des Centers und zu seiner Vollvermietung beiträgt. Aus Fitness First wurde Hard Candy, Nike Town bezog im letzten Jahr seinen Berliner Flagshipstore im Erdgeschoss des Centers und großzügige Verkaufsflächen im ersten Obergeschoss. Und Mieter wie Vapiano, Saturn oder auch Hunkemöller schätzen die charismatische Individualität der Berliner „Grande Dame“ des Shoppings. Bis heute zeigen sich die Vorteile der frühen Bauweise, denn die später bei anderen Gebäuden oft auftretenden Probleme mit Asbest gingen am Europa- Center spurlos vorbei.
Dennoch hat Berlins erstes Einkaufscenter viel gesehen. Zu den unglaublichsten Geschichten zählen wohl die Zirkus-Elefanten, die am Tage des 30. Jubiläums zufällig am Center vorbeikamen und angesichts der ersten Regentropfen Schutz in der überdachten Passage suchten. Und sowohl Romy Schneider als auch Claudia Schiffer lernten hier ihre Ehemänner kennen. So hat dieses Gebäude den Charakter, die Menschen und die Geschichte der Stadt nachhaltig geprägt. „Wir geben nicht auf! wir bauen weiter!“, rief der enthusiastische Willy Brandt dem jubelnden Publikum zu. Jetzt, fünfzig Jahre später, schließt sein Nachfolger Michael Müller ähnlich optimistisch an und betont: „Das so oft totgesagte West-Berlin verändert sich – und entwickelt sich weiter in eine große Zukunft!“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
- Senatskanzlei -
Redaktion Zeitschrift aktuell
Susanne Zöchling