Beispielhaft ist die gute Entwicklung der westlichen City. Der abgeschabte Charme der siebziger Jahre hielt sich zwischen Gedächtniskirche und Kurfürstendamm besonders hartnäckig. Inzwischen aber ist dort viel Neues entstanden. Auch der Zoo Palast, ein großes Stück Berliner Kinogeschichte, erstrahlt nach Jahren der Sanierung in frischem Glanz und ist gleich zur Attraktion der diesjährigen internationalen Berliner Filmfestspiele geworden.
Zur Weltoffenheit und Toleranz, die Berlins Markenzeichen geworden sind, gehört nicht nur, dass die Stadt für Menschen aus aller Welt sehr attraktiv ist. Sondern auch, dass Berlin mit 17 Partnerstädten aus aller Welt verbunden ist. Wie vielfältig der Austausch Berlins mit seinen Partnerstädten ist, lesen Sie in diesem Heft.
Die meisten Städtepartnerschaften schloss Berlin übrigens nach der Wiedervereinigung ab – ein deutliches Bekenntnis nach Jahrzehnten der Insellage. Doch auch im Alltag müssen Weltoffenheit und Toleranz gelebt und verteidigt werden. Dazu gehört, dass wir die Erinnerung an die Shoa wachhalten. Sie stand im Zentrum des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt – Berlin 1933- 1938-1945“, mit dem wir der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht haben. Die mehr als 170 Projektpartner, die das Themenjahr trugen, stehen auch für eine breite gesellschaftliche Verankerung der geschichtlichen Aufarbeitung, wie der Bericht in dieser Ausgabe von aktuell zeigt.
Auch jenseits der großen Gedenkanlässe wird die Erinnerungsarbeit groß geschrieben. aktuell berichtet über Inge Deutschkrons „Blumenstraußprojekt“, das an die Befreiung der Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz am 27. Januar 1945 erinnert und ebenso Jugendliche anspricht wie der Comic-Blog der Berliner Kantorin Avitall Gerstetter über den Holocaust. Wie reich und vielfältig jüdisches Leben in Berlin heute ist, lässt sich auch im Alltag erleben. Das Angebot an koscheren und israelisch-mediterranen Spezialitäten kann sich sehen lassen, wie Sie in diesem Heft erfahren.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr