Das Jüdische Kindergärtnerinnenseminar war eine gemeinsame Gründung der Zentralwohlfahrtstelle, der Reichsvertretung der deutschen Juden und des Jüdischen Frauenbundes, bestand zwischen 1934 und 1942. Es hatte seinen Sitz (nacheinander) in Charlottenburg in der Meinekestr. 10, in Grunewald in der Wangenheimstr. 36, dann wieder Charlottenburg, Marburger Str. 5, dann in Wilmersdorf, Wilsnacker Str. 3. Leiterinnen waren Dr. Lina Wolff (1934-1938) und Margarethe Fraenkel (1938-1942).
Dieses jüdische Seminar zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen war nach Erlass der antijüdischen Gesetzgebung das einzige staatlich anerkannte jüdische Kindergärtnerinnenseminar Deutschlands, d.h., die Abschlusszeugnisse trugen „Hakenkreuz und Judenstern“. Mangels Schüler- und Dozentenlisten wissen wir nur ungenau, wie viele Absolventen es in dieser Zeit gab, wie die Bedingungen und der Unterricht waren, woher die hier beschäftigten Lehrer und ausgebildeten jungen Frauen kamen und was aus ihnen wurde.
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand sucht deshalb Informationen, die dazu beitragen, die Geschichte dieses Kindergärtnerinnenseminars erarbeiten zu können. Wer hat Tagebücher, unveröffentlichte Memoiren, Fotos oder andere Materialien, die uns weiterhelfen?