Die verschiedenen Projektbeiträge in der Portalausstellung stehen exemplarisch für einen bestimmten Aspekt nationalsozialistischer Verfolgung. So gibt es eine Reihe von Beiträgen, die an das kulturelle Schaffen jüdischer Künstler, Schriftsteller und Architekten erinnern. Andere Projekte würdigen Opfergruppen, die bislang zu wenig öffentliche Anerkennung erfahren haben, wie Sinti und Roma, Opfer der „Euthanasie“– Morde, jüdische Gehörlose sowie ehemalige Zwangsarbeiter oder schwarze Menschen. Beiträge zur „Gleichschaltung“ der Presse und des Rundfunks sind ebenso zu finden wie Mikrostudien zum kommunalen Verkehrsbetrieb BVG und zur Britzer Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung nach 1933. Es werden aber auch „vergessene“ Orte in Erinnerung gebracht, so etwa das ehemalige Arbeitsamt für jüdische Zwangsarbeit in der Kreuzberger Fontanepromenade oder das ehemalige SA-Gefängnis in der Papestraße, in dem ab 2013 eine Dauerausstellung über die Geschichte des
frühen NS-Terrors an diesem Ort informiert. In den vorgestellten Projekten spiegelt sich die einstige, dann verlorene Vielfalt des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Lebens im Berlin vor 1933.
Die stadtweiten Projekte können überdies als Gradmesser der gegenwärtigen Erinnerungskultur Berlins verstanden werden. Deshalb wurde für die Ausstellung, die als „Portal“ den zentralen Zugang zu den zahlreichen Aktivitäten des Themenjahrs bieten möchte, ein Gestaltungsprinzip entwickelt, das der Vielfalt, aber auch der Unterschiedlichkeit Rechnung trägt.