Ungeachtet anfangs noch fehlender eigener Räumlichkeiten präsentierte die Deutsche Kinemathek kontinuierlich Ausstellungen. Sie fanden etwa im Bikini-Haus an der Budapester Straße in Berlin Charlottenburg statt und 1987 dann, zur 750-Jahr-Feier Berlins, im ehemaligen Hotel Esplanade. Damals war geplant, diesen direkt an der Berliner Mauer gelegenen Ort zügig zum Filmmuseum umzubauen. Ein Plan, den historische Ereignisse überholten. Nach dem Fall der Mauer war die Deutsche Kinemathek 1992 Partner der großen Ausstellung zur Geschichte der Ufa im Deutschen Historischen Museum und verantwortete 1995, zum 100-jährigen Jubiläum des Films, die Schau „Kino, Movie, Cinema“ im Martin-Gropius-Bau. Mit diesen Auftritten an anderen Orten wurde dem Publikum, den Berlinern ebenso wie den in- und ausländischen Besuchern, Reichtum und Bedeutung der Sammlungen sinnfällig.
Dabei war neben der Bemühung um Zeugnisse aus allen Jahrzehnten der deutschen Filmproduktion das Filmexil schon in den siebziger Jahren ein Schwerpunkt für die Erweiterung der Sammlungen. Nicht zuletzt der Kurator Gero Gandert baute Kontakte zu vielen Künstlern auf, die vor der nationalsozialistischen Terrorherrschaft fliehen mussten. Heute bewahrt die Kinemathek die bedeutendsten Sammlungen zum Filmexil. Das Schaffen sehr vieler bedeutender Künstler kann hier in verschiedenen personenbezogenen Beständen erschlossen werden. Die Paul-Kohner-Collection ist eine unverzichtbare und immens reichhaltige Quelle für einschlägige Forschungen. Auch die Marlene Dietrich Collection Berlin, die größte dieser Sammlungen, enthält im reichhaltigen Material zur gesamten Karriere des Weltstars umfangreiche Bestände zum Exil. Der jüngste, wahrhaft spektakuläre Neuzugang ist die Sammlung Sir Ken Adam. Der weltbekannte Production Designer, der mit zwölf Jahren Deutschland verlassen
musste, übergab im letzten Jahr sein gesamtes künstlerisches Werk der Deutschen Kinemathek, die es nun mit der Förderung durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin erfassen, restaurieren, digitalisieren und mit einem Werkverzeichnis veröffentlichen wird.