Dr. med. Kurt Boas wurde 1890 in Berlin geboren, hat dort das Französische Gymnasium besucht und hat an diesem 1908 das Abitur abgelegt. Seine Eltern waren Prof. Dr. Ismar Boas und Spohie Boas, geb. Asch. Ismar Boas war berühmter Spezialarzt für Magen-Darm-Krankheiten (Begründer der Gastroenterologie weltweit) und praktizierte in der Friedrichstraße; das Ehepaar lebte bis 1936 am Alexanderufer in Berlin, danach emigrierten sie nach Wien, wo sich Ismar Boas im März 1938 das Leben nahm.
Der Sohn, Kurt Boas, studierte Medizin in Freiburg, Rostock und Halle und ließ sich 1924 in Crimmitschau/ Sachsen als Hautarzt nieder. 1935 wurde er im KZ Sachsenburg inhaftiert und nach den bisherigen Recherchen dort 1936 ermordet. Allerdings findet sich in der Literatur eine gänzlich andere Angabe: nach dieser kehrte Kurt F. W. Boas 1936 nach Berlin zurück und unterhielt 1937 eine Hautarztpraxis in der Passauer Str. 11. Später sei er nach England emigriert, wobei sich seine Spur verloren hat. Gesucht wird nach Hinweisen, Informationen und Quellen zum Schicksal von Dr. med. Kurt Ferdinand Boas. Seine Schwester, Clara Schneider, verheiratet mit dem Allgemeinmediziner K. Schneider, emigrierte 1938 in die USA nach New York und überlebte den Krieg.