Aber das ist noch nicht alles. Mit ein paar weiteren Mausklicks beginnt sich die Szenerie zu verändern. Die Sterne drehen sich für einen Moment rasend schnell, die Erde verschwindet nach hinten – und schon taucht ein roter Punkt auf, der schnell größer wird und sich als Planet Mars entpuppt. Einzelheiten werden erkennbar, zwei winzige Punkte, die den Planeten umkreisen – die zwei Monde des Mars. Schließlich sind die Schüler dem Mars so nahe, dass er die gesamte Kuppel ausfüllt. So schön er aussieht, sie lernen, dass es auf dem Mars für menschliche Verhältnisse nicht angenehm ist. Auch die übrigen Planeten des Sonnensystems wären keine „zweite Heimat“ zum Auswandern, sollte die Erde unbewohnbar werden… Die Menschen leben auf der Erde in einem Paradies. Und sie sollten zusehen, es zu erhalten.
Am Ende der Präsentation gibt es noch einen kleinen „Bonbon“ – einen Flug aus dem Sonnensystem durch die Sterne hinaus aus unserer Heimatgalaxis. Die vorher stillstehenden Sterne bewegen sich in einem dichten Schwarm, immer schneller, bis die Milchstraße in ihrer wunderschönen Spiralform erkennbar wird. Unzählig viele Punkte rings am Himmel bilden die Nachbargalaxien. Die Kinder wagen einen kurzen Blick in die Unendlichkeit, wenn auch nur virtuell. Die Daten allerdings sind echt. Das Programm „Uniview“ ermöglicht es, den zwei Dimensionen des „flachen“ Planetariums eine dritte hinzuzufügen, dem Raum Tiefe und Perspektive zu geben, Zusammenhänge auf diese Weise besser zu erklären. Schließlich, zum großen Bedauern der Schüler, geht es zurück zur Erde. An diese Schulstunde werden viele noch lange denken.
18:00, die erste Abendveranstaltung. Auf dem Programm steht „Voices in the Dark“. Keine Astronomie diesmal, sondern eine Reise in das Reich der Phantasie, durch eine paradiesische Landschaft auf eine geheimnisvolle Villa zu, dann in sie hinein. Die Zuschauer tauchen in Schachbretter und landen in einer schwarzweißen, kubistischen Landschaft, aus einem herunterstürzenden Schacht taucht plötzlich der Sternhimmel auf. Szenenwechsel: unter Wasser
taucht eine versunkene Kathedrale auf. In der Tat, die Besucher „tauchen ab“ mit dieser Technik. Der Begriff „immersives Medium“, was ja nichts anderes bedeutet, lässt sich hier hervorragend nachvollziehen. Die Kuppelprojektion ermöglicht ein dreidimensionales Erlebnis ohne eine störende Brille.