„Mein Leben begann im Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und als ich dieses unglückselige Land verließ, rechnete ich nicht damit, jemals wieder zurückzukehren.“ Der Direktor des Jüdischen Museums Berlin, W. Michael Blumenthal, legt seine Memoiren vor, die zugleich ein Zeitzeugnis des wechselvollen 20. Jahrhunderts sind. Blumenthal, zu dessen Vorfahren Rahel Varnhagen und Giacomo Meyerbeer zählen, schildert eindringlich seine Jugend im Berlin der Nazi-Jahre und die dramatische Flucht in letzter Minute ins japanisch besetzte Shanghai. Von dort emigrierte er in die USA und machte Karriere in Wirtschaft und Politik. Unter anderem im State Department unter Präsident Kennedy und als Finanzminister unter Präsident Carter. Auf Einladung der Stadt Berlin wurde er 1997 Direktor des Jüdischen Museums Berlin, das er im September 2001 eröffnete.