Die letzten 71 Jahre meines Lebens habe ich als jüdischer Flüchtling aus Berlin in England verbracht. 64 Jahre lang war ich mit meiner lieben Frau, Martha, verheiratet, die mit dem Kindertransport aus Nürnberg kam und tragischer Weise vor zwei Jahren gestorben ist.
Während dieser ganzen Zeit sprachen wir nur in englisch miteinander, und die Gelegenheit, mit jemandem deutsch zu sprechen, war eine Seltenheit. Das merkwürdige dabei ist, dass ich nach den ganzen Jahren immer noch einen deutschen Akzent habe, wenn ich englisch spreche. Wenn wir im Ausland in den Ferien waren und Engländer kennen lernten, hat man mich oft gefragt, wo ich herkomme. Wenn ich antwortete „London“, war dann stets die Frage, „ja, aber woher davor“.
Ich frage mich, ob es anderen auch so geht.