Prachtboulevard, Flaniermeile, Berliner Wahrzeichen: Das alles und noch viel mehr ist der Kurfürstendamm. In diesem Jahr feiert er sein 125-jähriges Bestehen. Für Berlin – und für diese Ausgabe – ist das Jubiläum Anlass, um diesem lebendigen Boulevard im Herzen der Metropole zuzurufen: Herzlichen Glückwunsch, lieber Ku’damm!
Berlin zieht immer mehr Menschen aus aller Welt an. Auch im letzten Jahr konnten wir mit fast 21 Millionen Übernachtungen – das ist eine Verdoppelung in nur zehn Jahren! – einen Tourismus-Rekord verzeichnen. Dass Kultur ein starkes Argument für einen Besuch in Berlin ist, dafür steht exemplarisch das Pergamonmuseum mit all seinen Schätzen. Kürzlich gab es dort einen noch nie erlebten Besucheransturm: Mehr als 2.000 Gäste kamen zur Eröffnung der Ausstellung „Die geretteten Götter vom Tell Halaf“. Die aufwändig restaurierten Steinbilder hatte einst Max von Oppenheim in Nordostsyrien freigelegt.
Die Berliner Museen verdanken zahlreiche Schätze großzügigen Mäzenen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Doch mit der Shoah wurde auch diese – maßgeblich von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern getragene – Kultur des Stiftens zerstört. Heute knüpfen viele junge Stiftungen an die Tradition an. Sie leisten wertvolle Beiträge zum kulturellen Leben, stehen aber auch für soziales Engagement.
Ein Beispiel ist die Björn-Schulz-Stiftung, deren Kinderhospiz Sonnenhof im ehemaligen jüdischen Waisenhaus krebs- und chronisch kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Zuhause auf Zeit bietet.
Wer durch Berlin flaniert, trifft auf viele Spuren der Geschichte. Manche Schätze liegen allerdings noch im Verborgenen. Nun haben Archäologen erstmals seit über 100 Jahren die Fundamente des mittelalterlichen Rathauses freigelegt. Einen sensationellen Fund gab es in der ehemaligen Königstraße 50: Dort stieß man auf elf Skulpturen, die 1937 im Zuge der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ in deutschen Museen beschlagnahmt worden sind.
An ein trauriges Ereignis der jüngeren Stadtgeschichte erinnert uns der 13. August 2011: Vor 50 Jahren wurde die Berliner Mauer errichtet. Über Jahrzehnte hinweg teilte sie Berlin, riss Familien auseinander und beraubte Millionen Menschen ihrer Reisefreiheit. Sie war das Symbol der Teilung sowie des Kalten Krieges. Auch gut zwei Jahrzehnte nach der Friedlichen Revolution und dem Fall der Mauer gedenken wir der Opfer von Mauer und Teilung.
Wie Geschichte und zugleich höchst lebendige Gegenwart zusammenhängen, kann man an der John-F.-Kennedy-Schule sehen, die gerade ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Über die Jahrzehnte hat sich die John-F.-Kennedy-Schule zu einer bilingualen Schule entwickelt, die deutsche und amerikanische Bildungstraditionen miteinander verbindet und die Kinder und Jugendlichen auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet.
Sie sehen: Diese Ausgabe von aktuell lässt Sie wieder eintauchen in spannende Kapitel Berliner Geschichte und gleichzeitig lässt Sie Anteil nehmen am heutigen Leben in Berlin. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
Ihr