Marianne Piorkowski, geborene Brueck, geb. am 30. November 1901 in Berlin, war eine Schulfreundin meiner Mutter. Sie floh mit ihrer Tochter Ursel, meiner Kindheitsfreundin, geb. am 17. Dezember 1923, zu Angehörigen nach Aussig/Elbe, Franz Schubertstr. 1.
Dieser Absender befindet sich auf Briefen von 1934 bis 3. Dezember 1937, die sie ihrer Freundin Anita Zander, meiner Mutter, geschrieben hat. In der Datenbank von Yad Vashem hat sie den Vornamen Mariana, mit den Angaben: „Transport von Praha Hlavni Mesto Bohemia nach Theresienstadt Ghetto am 12.9.1942 (Häftlingstransport 960), Folgetransport am 8.10.1942 Treblinka (Häftlingsnummer 738). Ursel (mit dem Namen Ursilla) wurde auch nach Treblinka deportiert.
Gerhard Piorkowski ist am 3. April 1900 in Berlin geboren. So viel ich weiß, ist Gerhard alleine, ohne die Familie, schon 1934 nach Bienne, in die Schweiz, gegangen. Ich erinnere mich, dass er nicht in der Schweiz bleiben durfte und dass meine Mutter über sein Ergehen nichts herausfinden konnte. Sein weiteres Schicksal bleibt also im Dunkeln. Er ist wahrscheinlich umgekommen.
Gerhard, Marianne und Ursel Piorkowski wohnten in Berlin Charlottenburg, nördlich vom Kurfürstendamm. Gerhard hat im medizinischen Laborbereich gearbeitet, soviel hat mir meine Mutter erzählt. Es kann möglich sein, dass er der Dr. G. Piorkowski ist, der bis 1934 – laut Berliner Adressbuch von 1934 – in Charlottenburg, Küstrinerstrasse 4, wohnte.
Wer ist Gerhard, Marianne und Ursel Piorkowski begegnet und weiß etwas über ihre letzten Lebensjahre?