Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey, Generalpolizeidirektor in Berlin, geriet 1856 in eine Intrige des preußischen Adels. Von Friedrich Wilhelm IV. protegiert, galt Hinckeldeys Loyalität dem preußischen König. Anerkennung hatte sich Hinckeldey auch im Bürgertum erworben. Adelige Kreise stießen sich hingegen am Neutralitätsgebot, das er mit seinem Amt verband. Einige Offiziere führten daher einen Plan aus, nachdem der Polizeipräsident durch gezielte Beleidigungen in ein Duell verwickelt werden sollte. Diese Intrige hatte Erfolg. Hinckeldey starb am 10. März 1856 im Duell mit Hans von Rochow. Die Geschichts-AG der Evangelischen Schule Frohnau hat den Duelltod des Polizeipräsidenten rekonstruiert, Motive und Interessen der beteiligten Akteure offengelegt und die Reaktionen auf das Duell in der Öffentlichkeit analysiert. Der Skandal um den Duelltod wurde von der jahrgangsübergreifenden Gruppe anhand von Archivalien aus dem Landesarchiv Berlin, zeitgenössischen
Pressetexten und einem schriftlich fixierten Augenzeugenbericht erarbeitet.
Zwei Schüler der 10. Klasse der Bertha-von-Suttner-Oberschule reichten den Beitrag ein „Von der Tinte zum Skandal. Der Weg zur Gotteslästerung“. Dabei geht es um einen Karikaturenstreit 1927/28 in der Weimarer Republik. Der Künstler George Grosz zeichnete »Jesus am Kreuz mit Gasmaske«. Untertitelt war das Bild mit der Aufforderung »Maul halten und weiter dienen« – eine eindringliche Anklage gegen die Gräuel des Ersten Weltkriegs und den Militarismus der Zeit. Wegen des Vorwurfs der Blasphemie musste sich Grosz vor allen gerichtlichen Instanzen erwehren. Erst das Reichsgericht, das ranghöchste Gericht der Weimarer Republik, sprach den Künstler frei. Den Tatbestand der Gotteslästerung aber ließ es gelten und ordnete an, dass die Karikatur vernichtet werden müsse. Die Schüler Elio Bier und Florentin Hildebrandt diskutieren in ihrer Wettbewerbsarbeit das Verhältnis von politischer Kunst und politischer Reaktion, von Meinungsfreiheit und gefühlten
Normverstößen, von Recht und rechtlichen Sanktionen. Grundlage der Arbeit sind vor allem die Gerichtsakten und zeitgenössische Quellen des Landesarchivs Berlin.