Für ihn und seine ebenfalls mit einem Kindertransport geflüchtete Frau Ruth, war die von ihm gewünschte Verlegung der Stolpersteine ein bewegendes Erlebnis. Während der Initiator des inzwischen europaweiten Stolpersteine-Projekts, der Künstler Gunter Demnig, die Betonwürfel mit den Messingplatten, darauf die eingravierten Namen der Ermordeten, in das Pflaster einklopfte, verlas Berlins Innensenator Ehrhart Körting die Liste der 13 einstigen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Kurfürstendamm 22, die deportiert und umgebracht worden waren. Für sie alle wurden gleichzeitig Stolpersteine verlegt:
Adolf Veit, Selma Veit, Merry Hanna Veit, Meta Veit, Alice Elli Jeruchim, Manfred Jeruchim, Maria Marion Jeruchim, Georg Jeruchim, Sophie Jeruchim, Bernhard Casper, Dora Dorothea Casper, Edith Rosen, Margot Rosen
Trotz des pausenlosen Straßenlärms und der vorbeiströmenden Touristen schien es so, als wäre ein Moment der Stille eingekehrt. Ungefähr 100 Menschen hatten sich im Kreis um die Stelle versammelt, wo Gunter Demnig die Stolpersteine verlegte, und lauschten andächtig erschauernd den Worten des Senators. In einer kurzen Ansprache charakterisierte Körting das Stolpersteine-Projekt als großartige Idee, um denen ihre Namen wiederzugeben, die die Nazis auslöschen wollten, und um an ihrem letzten freiwilligen Wohnort derer zu gedenken, die keine Gräber haben.