Und Berlin? Berlin ist eine der artenreichsten Großstädte Europas. Neben 3,4 Millionen Berlinern leben hier rund 20.000 bis 30.000 Tierarten. Von den 260 in Deutschland brütenden Vogelarten wurden 178 auch in Berlin als Brutvögel nachgewiesen. Und Berlin ist Heimat für 2.180 der 3.300 in Deutschland vorkommenden Gefäßpflanzensippen. Möglich ist das, weil Berlin eine grüne Stadt ist. Das Stadtbild ist von Wäldern, Feldern, Wiesen, Grün- und Sportanlagen, Kleingärten, Friedhöfen und Gewässern geprägt.
Berlin weiß, dass dieser Reichtum erhalten bleiben muss. Die biologische Vielfalt strukturiert Erholungsräume, ist Rohstoffquelle, reguliert das Mikroklima. Sie ist ein vielgestaltiges kulturelles Erbe aus der 800-jährigen Entwicklung der Stadt. Und nicht zuletzt ist es diese biologische Vielfalt, die das mentale Wohlbefinden und die ästhetische Wahrnehmung der Stadt mit prägen. So zeigt uns mitten in der Stadt nicht nur der Kalender, welche Jahreszeit gerade ist.
Arten und Lebensgemeinschaften in ihren Lebensräumen werden von unterschiedlichen Ursachen beeinflusst und in der Folge negativer Einflussfaktoren „verschwinden“ sie: Sie sterben aus, weil sie keinen geeigneten Lebensraum mehr finden und sich nicht so schnell, wie sich ihre Umwelt ändert, an die neuen Bedingungen anpassen können. Ein internationales Ziel war es, dieses täglich stattfindende Aussterben von Arten weltweit bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Aber jetzt schon ist zu erkennen, dass dieses Ziel nicht erreicht werden kann. Wissenschaftler, andere Fachgremien und Politiker arbeiten schon an „post-2010-Zielen“.