Über ein halbes Jahrhundert gehen die Versuche zurück, Metropolis in seiner ursprünglichen Gestalt wieder herzustellen. „Die restaurierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung kommt Fritz Langs Metropolis so nahe wie keine zuvor“, so Eberhard Junkersdorf, Kuratoriumsvorsitzender der Murnau-Stiftung. Was man vor wenigen Jahren kaum hoffen konnte, wurde durch den sensationellen Fund von Buenos Aires und die aufwändige Wiederherstellung möglich.
Durch die neu eingefügten Teile unterscheidet sich Metropolis (DE 1927 / 2010) von den früheren, deutlich kürzeren Fassungen aus den Jahren 1988 und 2001. Sie geben der Geschichte eine neue Balance und lassen die menschlichen Handlungsmotive vor der atemberaubenden Science-Fiction-Kulisse hervortreten: die Rivalität zwischen dem Herrscher und dem Erfinder sowie die Freundschaft des Sohnes des Regenten zu den Beherrschten und Gedemütigten.
Die Uraufführung im Friedrichstadtpalast gehörte als Berlinale-Special zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr. Frank Strobel dirigierte die Vorstellung mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. „Mit der Premiere wird eine große Lücke im deutschen Filmerbe geschlossen“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Bernd Neumann. „Metropolis setzt bis zum heutigen Tage aktuelle Maßstäbe in künstlerischer, technischer und visueller Hinsicht“, so Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Und Leonardo DiCaprio, der zu den prominentesten Gästen zählte, erkannte, dass James Cameron in Titanic auch Metropolis seine Referenz erwiesen hat: „Und keiner von uns hat es gewusst.“