Das Verborgene Museum ist ein Ort der Entdeckungen vergessener Künstlerinnen. Es präsentiert Lebenswerke und Lebensgeschichten von Malerinnen, Fotografinnen, Bildhauerinnen und Architektinnen – von Künstlerinnen aller Gattungen der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geborenen Generation.
Wie keine Epoche zuvor hat das 20. Jahrhundert an Zahl und Vielfalt Künstlerinnen hervorgebracht, die unsere Kulturgeschichte bereichert haben, die vom Kunstbetrieb aber nur am Rande oder gar nicht wahrgenommen wurden. Zudem kamen noch die politischen Verhältnisse in dem von epochalen Erfindungen wie von Grausamkeiten geprägten 20. Jahrhundert, durch die viele Künstlerinnen und Künstler gänzlich ins Abseits gedrängt wurden.
Wer kennt schon die Namen von Malerinnen wie Luise Rösler, Ilse Heller-Lazard, Lotte Laserstein, Marie Vassilieff, Marta Hegemann und Ida Gerhardi, um nur einige zu nennen, oder von Fotografinnen wie Frieda Riess, Yva, Lotte Jacobi, Ursula Arnold und von Architektinnen wie Hilde Weström und Lucy Hillebrand? Für sie alle und viele mehr hat Das Verborgene Museum in den vergangenen Jahrzehnten Ausstellungen ausgerichtet – häufig die erste öffentliche Präsentation nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Emigration oder Verfolgung wegen „Entartung“.
Das Verborgene Museum ist die weltweit einzige Einrichtung, die sich die Recherche, die öffentliche Präsentation und die Veröffentlichung von Kunstwerken und Nachlässen vergessener Künstlerinnen ins Programm geschrieben hat.
Archäologischen Forschungen vergleichbar, suchen wir nach Spuren von Hinterlassenschaften, um die Lebensgeschichten und -werke zu rekonstruieren, wissenschaftlich zu bearbeiten, einem internationalen Publikum zu präsentieren und auf diesem Wege auch den Kunstmarkt zu interessieren. Das angestrebte Finale schließlich ist die Erwerbung von Gemälden, Fotografien, Zeichnungen oder Architekturplänen und -modellen durch eine Museumssammlung. Wenn alle diese Schritte erfolgreich verlaufen, sind die Künstlerinnen und ihr Werk für den lebendigen Diskurs in der Öffentlichkeit, in der Kunstgeschichte und für den Kunstmarkt (zurück-)gewonnen. So gesehen war beispielsweise die Ausstellung Lotte Laserstein, der 1937 nach Schweden emigrierten Malerin, besonders erfolgreich, weil ein Selbstportrait im Anschluss an die Ausstellungspremiere 2003 für die Berliner Sammlung des Stadtmuseums erworben werden konnte.