Die verschwundene Arbeit

Herausgeber: Sarah Jost und Gabriela Wachter
Parthas Verlag, 2008
309 Seiten, 30 ¤
ISBN-10: 386601385X
ISBN-13: 978-3866013858

Gasriecher, Klöpplerin, Feilenhauer oder Senfmüller. Das sind Berufe, die heute kaum mehr jemand kennt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren dies keine ungewöhnlichen Betätigungsfelder. In der explosionsartig wachsenden Großstadt musste bald jeder und jede einer Erwerbsarbeit nachgehen, um sein Überleben und das der Familie zu sichern. Mit der rasanten Industrialisierung entstanden mannigfaltige Berufsbilder in den Fabriken, aber auch in den Büros und den Villen und Etagenwohnungen der Oberschicht, die mit der nächsten technischen Revolution, durch Rationalisierung oder aber durch den Zweiten Weltkrieg und schließlich als Folge des Mauerbaus wieder verschwanden. Man denke nur an die Telefonistinnen in den Postämtern, das Heer der Fabrikarbeiter bei Siemens&Halske, Borsig, der AEG oder Osram und Agfa, an die vielen Mädchen vom Lande, die als Dienstbotinnen in Stellung waren, an den riesigen Fuhrpark der Meierei Bolle oder die Vielfalt der Tätigkeiten in der Nahrungsmittelproduktion bei Essig-Kühne oder der Schultheiss Brauerei. Sie alle trugen zum Funktionieren der modernen Welt bei.

Die einzigartigen, bislang meist unveröffentlichten Privatfotografien aus verschiedenen Berliner Archiven zeigen das alte Handwerk der Hinterhofwerkstätten, die Heimarbeit der Frauen, die Fabrikarbeit, die verschiedenen Dienstleistungsberufe, aber auch die Arbeit unter freiem Himmel als Drahtseilartist, Leierkastenmann oder Hundedompteur.