Die neue Bronzeskulptur in der Friedrichstraße besteht aus sieben lebensgroßen Figuren, die Jungen und Mädchen aus den 30er Jahren nachempfunden sind: mit Zöpfen, Schulranzen und Mütze. Fünf Figuren in grauer Bronze blicken zur einen Seite und sollen die 1,5 Millionen Kinder symbolisieren, die in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet wurden. Zwei Kinderfiguren aus hellerer Bronze schauen in die andere Richtung und stehen für die 10.000 durch die „Kindertransporte“ geretteten Mädchen und Jungen. Am Schienenstrang ist zu lesen: „Züge in das Leben – Züge in den Tod“.
Der Gedanke, mit einer Skulptur an die Transporte zu erinnern, entstand im Jahr 2000, als die Projektkoordinatorin Lisa Schäfer in London die Autorin des Buches „I came alone“ und Gründerin des Vereins ROK (Reunion Of Kindertransport), Bertha Leverton, traf. Die in Berlin aufgestellte Skulptur bildet das Pendant zu einem Denkmal in London, das ebenfalls von Frank Meisler, der selber mit Hilfe eines „Kindertransportes“ fliehen konnte, entworfen und gestaltet wurde. Seit September 2006 steht es auf Initiative von Prinz Charles am Bahnhof Liverpool Street Station, wo die Kinder aus Deutschland eintrafen. In Wien wird seit März 2008 mit der von der Künstlerin Flor Kent geschaffenen Skulptur „Für das Kind“ am Westbahnhof an die „Kindertransporte“ erinnert. Zudem ist ein Denkmal in Danzig geplant, der Geburtsstadt von Frank Meisler.