Außen barocke Schlossfassade, innen modernes Humboldt-Forum, das ganze möglichst nicht als städtebauliches Ungetüm, und der Kostenrahmen von 552 Millionen Euro sollte auch eingehalten werden: So einfach und zugleich hochkompliziert war die Herausforderung, die Stella nach Meinung der Jury am besten gemeistert hat. An drei Seiten wird die barocke Fassade rekonstruiert, die historischen Innenhöfe fehlen ebenso wenig wie die drei Portale und auch an eine Kuppel hat Stella gedacht.
Als städtebaulich besonders gelungen wird seine Idee gepriesen, nicht nur in der ost-westlichen Hauptrichtung für eine Verbindung zu sorgen, sondern auch zwischen dem Nord- und Südportal. So entsteht auch von Norden her eine Passage zur Museumsinsel. Allgemeine Kritik zog dagegen die Gestaltung der zur Spree gelegenen Fassade auf sich. Dort will Stella eine dreigeschossige, offene Loggia errichten, von der aus Besucher Richtung Alexanderplatz schauen können. Die Anmutung dieses Belvedere erinnerte einen Kritiker an „sozialen Wohnungsbau der überkandidelten Art“. Wie bei solchen Großprojekten üblich, wird gewiss auch Stellas Entwurf manche Nachbesserung erfahren.