Das hätte das Ende dieser stolzen Berliner Institution sein können, doch das DDR-Regime, auf dessen Ostseite von Berlin das Haus stand, wollte – zum Glück kann man heute nur sagen – in einem letzten großen Kraftakt noch einmal zeigen, dass im Sozialismus auch die Kunst anderen Systemen überlegen ist. Entsprechend wurde inmitten der großen Mangelwirtschaft nicht gekleckert, sondern mächtig geklotzt. Unter größten finanziellen und technischen Anstrengungen errichtete die DDR mit dem Friedrichstadtpalast ihren letzten großen Prachtbau, bevor sie 1989/1990 ermattet in der Geschichte versank. Fünf Jahre zuvor, am 27. April 1984, wurde der Neue Friedrichstadtpalast aber noch hundert Meter weiter von seinem alten Standort an der Friedrichstraße 107 mit großem Pomp und unter Anwesenheit der damaligen Spitze der SED, dem Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und Planwirtschaftsminister Günter Mittag, eröffnet.
Nach dem Fall der Mauer vor nun 20 Jahren suchte der Friedrichstadtpalast seine Rolle in einem wiedervereinigten Deutschland. Nach Anlauf- und Orientierungsschwierigkeiten gelang ihm das mit großem Erfolg.
Die Kunstform der Revue erlebt heute als große Showunterhaltung in moderner Form auch im 21. Jahrhundert eine Renaissance. Mittlerweile im vollständigen Besitz des Landes Berlin ist der Friedrichstadtpalast die bekannteste Unterhaltungsbühne in ganz Deutschland. Und mit weit über 100 mitwirkenden Künstlern jeden Abend bleibt er mit Abstand der größte und modernste Show-Palast Europas. Die Bilderwelten unserer Shows sind farbenprächtig, überwältigend und riesengroß. Kein Wunder, denn mit fast 3.000 m2 bespielbarer Fläche hat der Friedrichstadtpalast die größte Theaterbühne – der Welt!