Für ca. drei Jahre, von 2008 bis 2010, besteht die Chance, den repräsentativen Charakter des Schlossplatzes inhaltlich in Ergänzung zur beschlossenen landschaftsarchitektonischen Freiraumgestaltung zu nutzen, um Aufmerksamkeit und Engagement für die neue Berliner Kunsthalle für zeitgenössische Kunst zu erzeugen und damit ihre Realisierung und Finanzierbarkeit an einem geeigneten Ort der Hauptstadt ab 2012 zu ermöglichen.
Eine temporäre Kunsthalle auf dem Schlossplatz bringt die Kunst, die in Berlin momentan auf Weltniveau entsteht, zu den Menschen. Der architektonische Entwurf von Adolf Krischanitz ist Hintergrund und Leinwand. Acht in Berlin lebende Maler lieferten spontan Entwürfe für die Außenbespielung der temporären Kunsthalle Berlin, die im Herbst auf Initiative von „White Cube Berlin“ auf dem Schlossplatz Wirklichkeit wird. Alle ausgestellten Modellentwürfe sind Vision. Sie loten Extreme aus, wie bei Valérie Favre, die ein Autokino auf dem Dach eröffnen will, sie lassen das eckige Gebäude in Spektralfarben schimmern und sich wie eine Seifenblase im Licht auflösen (Reyle), oder sie setzen plakativ Akzente, die alle Aufmerksamkeit an diesem wichtigen Platz garantieren (Jenssen). Die ersten Entwürfe lassen bereits die Begeisterung für das Vorhaben im Ganzen spürbar werden. Herausragende Künstler, die von Berlin aus weltweit wirken, machen mit, egal, ob ihr Entwurf
verwirklicht wird oder nicht. Wie ein lebendiger Organismus wird der auf das Einfachste reduzierte Bau des österreichischen Architekten Adolf Krischanitz seine Außenhaut mehrmals wechseln. Anhebend mit Gerwald Rockenschaub lösen andere spannende Entwürfe, dessen blau-weißes Wolkenmotiv ab.