Aus der Geschichte der Komischen Oper Berlin
1892
Das nach einem Entwurf der Wiener Architekten Helmer und Fellner erbaute Gebäude der heutigen Komischen Oper Berlin wird als »Theater Unter den Linden« eröffnet. An diesem historischen Ort zwischen Behrenstraße und Unter den Linden wurde bereits seit 1764 Theater gespielt, so von Schauspieltruppen unter Schuch, Koch und Doebbelin, die neben Uraufführungen von Goethe (Götz von Berlichingen, 1774) und Lessing (Nathan der Weise, 1783) auch Singspiele von Hiller, André und Gluck sowie heitere Opern Grétry, Salieri, Piccini, Paisiello und anderen präsentierten.
1898
Nach dem Konkurs des »Theaters Unter den Linden« wird das Haus unter dem Namen »Metropol-Theater« wiedereröffnet. Vor dem Ersten Weltkrieg war es Aufführungsort der berühmten »Metropol-Revuen«, nach 1918 vornehmlich Operettentheater mit Sängern und Darstellern wie Fritzi Massary, Max Pallenberg, Richard Tauber, Käthe Dorsch. Zahlreiche Uraufführungen erfolgreicher Operetten, so 1929 von Franz Lehárs Das Land des Lächelns.
1934
Das seit 1933 geschlossene Metropol-Theater wird als Teil der NSOrganisation »Kraft durch Freude« wiedereröffnet. Im Jahre 1937 kommt hier Fred Raymonds Operette Maske in Blau zur Uraufführung.
1945
Kurz vor Kriegsende werden große Teile des Gebäudes sowie der Eingangsbereich und das Deckengemälde völlig zerstört. Der Zuschauerraum bleibt nahezu unbeschädigt.
1946
Beginn des Wiederaufbaus.
23. Dezember 1947
Neueröffnung der »Komischen Oper« mit Die Fledermaus von Johann Strauß. Der Name des Hauses verweist auf die Tradition der französischen »Opéra comique« des frühen 19. Jahrhunderts und die von dieser inspirierten ersten Berliner Komischen Oper unter Hans Gregor an der Weidendammer Brücke (1905-1911).