Mit neuen Gestaltungsformen und mutigen Farbkonzepten gaben die Architekten der klassischen Moderne auf höchstem architektonischem Niveau Antwort auf die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg: rationell geschnittene, modern ausgestattete und bezahlbare Wohnungen mit Küchen, Bädern und Balkonen, in Häusern ohne Hinterhof und Seitenflügel, dafür mit großzügigen Grünanlagen, Licht, Luft und Sonne.
Bauherren waren überwiegend gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Städtebaulich besonders hervorstechend ist die Hufeisensiedlung Britz mit einem „Hufeisen“ aus 25 gleichen Hauseinheiten im Zentrum der Anlage. Um das „Hufeisen“ gruppiert sich eine Großsiedlung mit rund 2.000 Wohnungen, wobei kleine Einfamilienhäuser, angerartige Grünräume und lange Häuserblocks geschickt miteinander kombiniert sind.
Der Berliner Antrag zur Aufnahme der sechs Siedlungen der Berliner Moderne in die UNESCO Welterbeliste wurde maßgeblich von Landeskonservator Jörg Haspel vom Landesdenkmalamt Berlin mehr als ein Jahrzehnt lang vorbereitet und von der „Initiative Welterbe“, zu der sich die Eigentümer der sechs Siedlungen zusammengeschlossen hatten, begleitet.