„Berlin im Licht“ enthüllt die spezifische Geschichte des Kunstlichts in Berlin mit mehr als 1.400 verschiedenen Objekten auf 1.400 Quadratmetern in einem Assoziations-Labyrinth. Der Titel der neuen Schau geht auf eine vor 80 Jahren inszenierte Berliner Werbewoche unter dem gleichnamigen Motto zurück. Mit Bezügen zur Vorgeschichte der Beleuchtung und Exkursen zur heutigen Berliner Lichtlandschaft zeichnet die aktuelle Ausstellung ein breit angelegtes kultur- und zeithistorisches Berlin-Panorama. Die Lichtkunstinstallationen außerhalb sowie innerhalb des Märkischen Museums wurden von renommierten Berliner Künstlern gestaltet.
Zweifellos wird die Neugierde des Ausstellungsbesuchers durch einen Rundgang gestillt und dabei Themen wie „Licht und Schatten“, „Lichtspiele“, „Stadtinszenierung der Gegenwart“ oder „Licht-Macht-Politik“ betrachtet. Hier wird die Evolution städtischer Beleuchtung, des Großstadtlebens überhaupt, und zugleich die Geschichte Berlins unter Licht-Aspekten abwechslungsreich skizziert.
Beispielsweise verwandelte sich an manchen Plätzen schon während der Weimarer Republik die Nacht zum Tage: Bunte Reklameschilder schmückten die Berliner Einkaufsstraßen. Auch das Sozialgefüge und die Arbeitswelt veränderten sich durch das elektrische Licht: Schichtarbeit wurde eingeführt, die vor allem das Leben von Arbeiterfamilien veränderte. Modelle, Fotos und Bücher informieren über die rasante Entwicklung der Gas- und Elektroindustrie. Firmen wie Osram und Siemens & Halske wurden zu Marktführern. Letztendlich entdeckte selbst die Politik das Licht als taugliches Mittel für ihre Ziele: Künstlich wurde der Todesstreifen an der Berliner Mauer angestrahlt, um die Flucht in den Westen zu verhindern.