Die Freie Universität Berlin erhielt als erste Institution außerhalb der Vereinigten Staaten einen elektronischen Zugang zum Archiv des „Shoah Foundation Institute for Visual History and Education“ der University of Southern California (USC). Das Archiv umfasst fast 52.000 Video-Interviews mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust in 32 Sprachen und aus 56 Ländern. Dieses historische Video-Archiv gilt als größtes seiner Art weltweit. Bei der ersten öffentlichen Präsentation des Archivs in Berlin am Montag, dem 4. Dezember 2006, betonten Professor Douglas Greenberg, Direktor des Shoah Foundation Institute, und Professor Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität, die Bedeutung dieser neuen Kooperation für Forschung und Lehre sowie für die weitere Aufklärung über den systematischen Völkermord an Juden und anderen Opfergruppen während des Nationalsozialismus.
„Die Freie Universität Berlin, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, ist geehrt, als erste Hochschule außerhalb der Vereinigten Staaten ihren Wissenschaftlern und Studierenden Zugang zum Visual History Archive zu bieten“, sagte Dieter Lenzen. „Das einzigartige Archiv des Shoah Foundation Institute erweitert die Möglichkeiten, die Forschung über den Nationalsozialismus, insbesondere den Holocaust und die Rassenverfolgung, auf vielfältige Weise voranzutreiben und die Erinnerungskultur zur intensivieren. Geschichte besteht nicht nur aus Zahlen und Fakten, sondern auch aus persönlichen Lebenswegen und Schicksalen – und genau diese dokumentiert das Archiv. Die Interview-Sammlung bietet den zahlreichen Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen an der Freien Universität ganz neue, zusätzliche Quellen. Außerdem stützt das digitale Archiv unsere bereits vor einiger Zeit gestartete universitätsweite Initiative und die Investitionen für Blended Learning,
also für die Ergänzung der Präsenzlehre durch multimediale E-Learning-Einheiten.“