Als einzigartiges Beispiel des Frühklassizismus präsentiert die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg das ab 1787 errichtete Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten seit dem vergangenen Jahr mit einer neuen Dauerausstellung.
Prägend für die innere Gestaltung des Marmorpalais waren die Antike, die italienische Renaissance und der Klassizismus. König Friedrich Wilhelm II. hatte den zuvor in Wörlitz tätigen Architekten Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff damit beauftragt, in Italien antike Skulpturen und Gefäße zu kaufen. Außerdem sollte Erdmannsdorff dort klassizistische Kamine anfertigen lassen. Diese Kamine sind jetzt restauriert und können erstmals alle wieder präsentiert werden.
Auch die meisten der 1830 an das Alte Museum gegebenen Skulpturen, die sich heute im Besitz der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin befinden, sind als Leihgabe an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt. Zusammen mit der erhaltenen und rekonstruierten Ausstattung zeigen sie die außerordentliche Bedeutung, die man in jener Zeit der Antike beimaß. Der antiken Mythologie sind auch die Deckengemälde entlehnt. Bei den Wanddekorationen sind zum Teil direkte Zitate nach Motiven auf antiken Vasen, Reliefs oder nach Renaissancegemälden, etwa von Raffael, kombiniert mit textilen Dekorationen nach der damals letzten Mode.