Die Asien-Pazifik-Wochen im Jubiläumsjahr

_von Heike Gatzmaga,
Asien-Pazifik-Wochen_

Wenn die chinesischstämmige Performancekünstlerin Patty Chang mit Farbe spielt und Berliner wie Berlin-Besucher unter freiem Himmel den sehnsuchtsvoll-exotischen Bollywood-Klängen lauschen, ist es wieder soweit: Vom 10. bis 23. September 2007 verwandeln die sechsten Asien-Pazifik-Wochen (APW) Berlin erneut in ein „Tor nach Asien“. Das dieses Jahr seit genau zehn Jahren stattfindende europäische Großereignis zwischen Asien und Europa hat diesmal jedoch keinen Länderfokus wie in den Jahren zuvor, sondern widmet sich hoch aktuellen Themen. Unter dem Titel „Asien-Pazifik verändert die Welt“ fragen rund 300 Veranstalter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur nach den vielfältigen Einflüssen der asiatisch-pazifischen Region auf Europa und Nordamerika und suchen gemeinsam mit ihren Partnern aus dem Raum Asien-Pazifik Antworten auf globale Herausforderungen.

Ereignisse 5 1

Eine Aufführung auf dem Gendarmenmarkt.

Asiatische Kultur und Philosophie haben als Feng Shui und Yoga oder auch mit thailändischer Sour Soup längst in unsere Alltagskultur Einzug gehalten, ebenso wie eine Vielzahl asiatischer Waren unter Labels wie Toyota, Hyundai, Kia, Sony, Toshiba und Samsung. Als Handelspartner für Deutschland hat Asien bereits den amerikanischen Kontinent überholt und chinesische und indische Unternehmen investieren seit Jahren erfolgreich in Europa und den USA. Die APW bringen der Öffentlichkeit diese Entwicklungen näher und stärken die multilateralen Beziehungen zu den Ländern des asiatisch-pazifischen Raums. „Natürlich profitiert auch unsere Wirtschaft von der Zusammenarbeit mit der dynamischsten Region der Welt“, so Dr. Rainer Seider von der Senatskanzlei, auf deren Initiative und unter deren Gesamtkoordination die APW zweijährlich stattfinden.

Was aber bedeutet das atemberaubende Wachstum in Ländern wie Indien und China für uns? Im Austausch der Region Asien-Pazifik mit der westlichen Welt spielen die rasant wachsenden Metropolen eine besondere Rolle: Hier finden gesellschaftliche Umwälzungen statt, entstehen weltweite Trends. Metropolen sind der Motor ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Gleichzeitig stellen Slums und Emissionswerte, Wasser- und Energieverbrauch globale Herausforderungen, die eine Verschränkung von Wissen und Ressourcen erfordern.

Ereignisse 5 2

Bundespräsident Horst Köhler ist wiederholt Schirmherr der Asien-Pazifik-Wochen (2. von links, hier beim Festakt der letzten Asien-Pazifik-Wochen 2005).

Die vom Asien-Pazifik-Forum Berlin für die APW 2007 initiierte „Urban Sustainability Conference“ (USC) nutzt das besondere Berliner Know-how im Bereich städtischer Infrastruktur und internationaler Kooperation in diesem Sektor. Sie thematisiert die Herausforderungen der hoch komplexen und lebensnotwendigen Infrastrukturplanung durch Einzelkonferenzen zu Stadtplanung, Verkehr, Abfall, Umwelt, Wasser und Energie, befragt Projekte nach ihrer „Nachhaltigkeit“ und ermöglicht so einen intensiven Dialog zwischen Firmen, Verbänden, freien Beratern, Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft.

Ereignisse 5 3

Die Veranstalter versprechen auch in diesem Jahr wieder ein farbenfrohes Kulturprogramm. Hier eine Aufnahme von den letzten Asien-Pazifik-Wochen.

Metropolen sind nicht nur Brennund Ausgangspunkt gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen, sondern auch kultureller Trends. Das für die Kulturkoordination zuständige Haus der Kulturen der Welt zeigt dieses Jahr mit dem umfassenden Programm „usAsia“, welche Impulse New Yorker asiatischer Abstammung dem Leben und der Kunstszene in New York geben. Gleichzeitig vermittelt „usAsia“ in einer Ausstellung, Konzerten, Filmen, Performances und Lesungen bekannter Autoren Einsichten in die Stadt, in die Herkunftsländer der Künstler, in ihre Biografien – und wirft damit ein Schlaglicht auf die US-asiatischen Beziehungen. Besucher des APW-Kulturprogramms können sich außerdem auf zahlreichen parallelen Einzelveranstaltungen von Kulturakteuren über die asiatische zeitgenössische Kunstszene informieren, Tanz und Performance der japanischen Moderne kennen lernen, Neue Musik aus Asien genießen und vieles andere mehr. Ganz neu ist im Jubiläumsjahr das Jugendund Kinderprogramm „Young Asia-Pacific Weeks“ der APW.

Zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur angesiedelt ist unter der Rubrik „Kreativwirtschaft“ ein weiterer Fokus der Asien-Pazifik-Wochen 2007. Mode, Design, Film, Musik, Architektur und Neue Medien sind heute selbstverständliche Produkte eines globalen Austauschs. Auch hier kann Berlin durch Kompetenz überzeugen, denn die im „Creative Cities Network“ der UNESCO zur „City of Design“ ernannte Stadt gilt weltweit als bevorzugter Partner der Kreativwirtschaft. So bieten die APW 2007 wieder gebündeltes Know-how, eine Plattform für den Dialog und gleichzeitig ein sinnliches und informatives Besucherprogramm.


Asien-Pazifik-Wochen
Berliner Rathaus
10871 Berlin
Tel: 49 30 90262239
Fax: 49 30 90262846
E-Mail: apw@SKzl.verwalt-berlin.de
www.apwberlin.de