Das Besondere des Restaurants sind die 25 Kaffeehaus-Tische: Mit kunstvollen Collagen unter den Glasplatten werden 25 jüdische Persönlichkeiten geehrt, darunter Billy Wilder, Marc Chagall, Levi Strauss oder Moses Mendelssohn. Prominente haben Patenschaften für diese Tische übernommen. Schauspieler Jan Josef Liefers ist zum Beispiel Tischpate für Kurt Tucholsky. Regisseur Volker Schlöndorff für Billy Wilder, mit dem er sich oft getroffen hat.
Monatlich erinnern diese Tischpaten im Kadima Salon mit Lesungen, Musik und Filmen an die jüdischen Persönlichkeiten. Im Dezember wird an den Dichter Heinrich Heine und im Januar an den Philosophen Moses Mendelssohn erinnert. Im Februar werden der Komponist Werner Richard Heymann und der Jeans-Erfinder Levi Strauss gewürdigt. Bekannte Filmmelodien wie „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“ stammen aus der Feder von Heymann.
„Unsere Gäste sind von den Collagen und den Tischpatenschaften begeistert. Von ihnen kommen viele Vorschläge, an welche Persönlichkeiten wir ebenso erinnern sollten“, sagt Pressesprecherin Bärbel Petersen. „Wir sammeln diese Anregungen. Doch gegenwärtig sind alle Tische und Tischpatenschaften vergeben.“ Das Restaurant überrascht mit einer weiteren kreativen Idee: Die Menüs des Monats richten sich unter anderem auch nach den Lieblingsspeisen der jüdischen Persönlichkeiten. Einstein aß zum Beispiel gerne Erdbeerschnee, eine Schlagsahne mit Erdbeermark. Deshalb standen auf der Speisenkarte mehrere Variationen aus Erdbeeren.
Komponistin Fanny Hensel war eine Freundin hausgemachter Suppen. Oft ist es nicht einfach, die Lieblingsgerichte der jüdischen Persönlichkeiten herauszufinden. „Inzwischen werden wir auch von unseren Gästen unterstützt, die uns wichtige Hinweise geben,“ so Bärbel Petersen.