Die „Lange Nacht der Museen“ feiert 10-jähriges Bestehen

Ein Rückblick auf die Anfänge und ein Bummel durch die Jubiläumsnacht

_von Linda Dommes_

Festlich beleuchtet präsentierte sich das Berliner Rathaus während der diesjährigen „Langen Nacht der Museen“.

Sie zieht bereits seit 10 Jahren zahlreiche Berlinerinnen und Berliner sowie Touristen in ihren Bann: die „Lange Nacht der Museen“. Seit sie im Januar 1997 erstmalig durchgeführt wurde, öffnen sich zwei Mal im Jahr auch nachts die Türen der teilnehmenden Einrichtungen für das interessierte Publikum.

Fand die erste „Lange Nacht“ noch mit 12 Museen statt, waren es bei der „Jubiläumsausgabe“, am 25. August 2007, 110 beteiligte Museen, Sammlungen, Archive, Gedenkstätten und das Berliner Rathaus.

In der „Jubiläumsnacht“ wartete sowohl Altbekanntes als auch Neues auf die Besucher. Klaus Wowereit, der Regierende Bürgermeister von Berlin, eröffnete die Veranstaltung, die wie in jedem Jahr vor dem Berliner Rathaus begann. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Paris und Berlin wies er auf eine Ausstellung der französischen Hauptstadt im Wappensaal des Rathauses hin. Dabei präsentierte der Künstler Marosch M. Schröder eine „fotografisch-atmosphärische Bestandsaufnahme“. Französische Klänge verströmte das Quartett „Manège a trois“ im Festsaal. Auf ihrem Weg durch das Rathaus konnten die Besucher außerdem einen Blick in die Amtsräume des Regierenden Bürgermeisters und in den Senatssitzungssaal werfen.

Im Amtszimmer nutzte der Regierende Bürgermeister auch die Gelegenheit, den Besuchern die zahlreichen Kunstwerke in seinem Büro persönlich zu erläutern.

Das nur wenige hundert Meter entfernte Bodemuseum nahm zum ersten Mal seit seiner Wiedereröffnung im Oktober 2006 an der „Langen Nacht“ teil. Dementsprechend viele Museumsfreunde hatten dieses Haus auf ihrer „Besuchsliste“ ganz oben stehen. Neben Führungen durch die Skulpturensammlung, dem Museum für Byzantinische Kunst, dem Münzkabinett und Werken der Gemäldegalerie, konnte man auch Blasmusik aus dem frühen 16. Jahrhundert, wie sie von Ratsmusikern zu festlichen Anlässen vorgetragen wurde, erleben.

Auch die „Nachbarn auf der Museumsinsel“ hatten sich einiges einfallen lassen. So bot beispielsweise das Pergamonmuseum unter dem Motto „Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis“ die Antikensammlung „Griechen – Skythen – Amazonen“ und eine Sonderausstellung zum Jahr der Geisteswissenschaften. Im Deutschen Technikmuseum erlebten die Besucher Schmiedekunst hautnah: Mitarbeiter führten vor, wie man einen Amboss herstellt.

Großer Beliebtheit erfreute sich der Senatssitzungssaal. Durch die Schilder auf den jeweiligen Plätzen erfuhren die Besucher, welcher Senator bei den wöchentlichen Sitzungen wo Platz nimmt.

Lange Schlangen von gutgelaunten Wartenden bildeten sich auch vor dem kurz zuvor wiedereröffneten „Haus der Kulturen der Welt“. Sein 50-jähriges Bestehen feiert es mit einem „New York Kulturmarathon“. So gab es in der „Langen Nacht“ Ausblicke auf ein Modell der globalen Metropole sowie die Ausstellung „New York – States of mind“ (lesen Sie hierzu auch den Beitrag auf Seite 24).

Vor allem für „Naschkatzen“ war das Zuckermuseum im Wedding ein Muss. Wie entsteht die Zuckerwatte? Was ist drin und dran am Zucker? Auf all diese Fragen gaben die Mitarbeiter Auskunft und erzählten Fakten und Legenden über sämtliche Zuckersorten.

Das Schloss Charlottenburg lockte mit vielen Aktionen rund um Porzellan. Für Interessierte gab es die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und Porzellan zu bemalen. Wer sich hingegen lieber verzaubern lassen wollte, konnte dem Theaterstück „Lebende Porzellanfiguren“ beiwohnen oder hören, wie Porzellan im Duett mit Violine klingt. Und wem zu später Stunde noch der Sinn nach Politik stand, den lud Walter Momper, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, zu einem „late night talk“ in seinen Amtssitz ein.

Laut André Schmitz, Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, hat sich die „Lange Nacht der Museen“ zu einem richtigen „Exportschlager“ entwickelt und findet mittlerweile in über 100 weiteren deutschen Städten statt. Das Original ist und bleibt aber in Berlin.

Die Lange Nacht der Museen ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Berliner Museen mit der Kulturprojekte Berlin GmbH


Kulturprojekte Berlin GmbH
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10179 Berlin
Tel.: 49 30 244700
E-Mail: info@kulturprojekte-berlin.de
www.kulturprojekte-berlin.de
www.lange-nacht-der-museen.de

Die Autorin studiert deutsche und englische Philologie an der Freien Universität Berlin und absolvierte ein Praktikum in der Redaktion von _aktuell_ .