Anlässlich des 62. Jahrestages der Liquidierung des jüdischen Ghettos Litzmannstadt in Lodz fand am 29. August 2006 eine Gedenkveranstaltung in Lodz statt. An der Gedenkfeier haben auch dieses Jahr wieder Überlebende des Ghettos teilgenommen, um die Erinnerungen an die Ermordeten aufrechtzuerhalten. Eine Gedenktafel für die aus Berlin in das Ghetto deportierten Juden wurde enthüllt.
Erinnerung durch Forschungen in Polen und Deutschland zum Gedenken an die Ermordeten des jüdischen Ghettos Litzmannstadt (1940-1944) will auch eine deutsch-polnische Studentengruppe erzielen. Das Kooperationsprojekt unter der Leitung der „Stiftung Topographie des Terrors“ Berlin, der Stadt Lodz und des Toleranzinstituts in Lodz, wird biographische Spuren jüdischer Menschen erforschen, die von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt in Lodz deportiert wurden.
Joana Podolska, Journalistin und Leiterin des Toleranzinstituts in Lodz, und Thomas Lutz, Gedenkstättenreferatsleiter der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin haben das Projekt „Biographieforschung von aus Berlin deportierten Juden in das Ghetto Litzmannstadt in Lodz“ ins Leben gerufen. Innerhalb des kommenden Jahres werden beispielhafte Einzelbiographien und Lebensgeschichten erarbeitet. In Lodz begibt man sich auf die Spuren des ehemaligen Ghettos, arbeitet mit Überlebenden, Zeitzeugen und mit der jüdischen Gemeinde der Stadt Lodz zusammen, um die individuellen Geschichten und Erinnerungen zu dokumentieren und die einzigartige Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen zu würdigen.
Über Unterstützung bei der Suche nach Interviewpartnern, die Erinnerungen an die Orte Berlin und Lodz haben, freut sich die Initiative. Auch Auskünfte oder Unterlagen von Nachkommen sind von großer Bedeutung.