Um die Geschichte und Architektur existierender, zerstörter und in Vergessenheit geratener jüdischer Einrichtungen umfassend in einer Datenbank zu dokumentieren, nahm am 1. April eine deutsch-israelische interdisziplinäre Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit auf, bestehend aus Experten in Bau-, Kunst und Zeitgeschichte des Fachgebietes Baugeschichte der TU Braunschweig, des Center for Jewish Art der Hebrew University of Jerusalem und der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Gefördert wird das Forschungsvorhaben mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
In der geplanten Datenbank, die am Ende der zweijährigen Kooperation im Internet abrufbar sein soll, werden nicht nur die Gemeindesynagogen der Einheitsgemeinde Berlin, sondern erstmals auch die zwischen 1671 und 1945 bestehenden zahlreichen kleinen Vereinssynagogen, Ritualbäder, Schulen, Wohlfahrtseinrichtungen, Krankenhäuser und Friedhöfe als Ergebnis einer systematischen und wissenschaftlich fundierten Untersuchung vorgestellt.
Die Berliner Datenbank soll Teil einer europaweiten onlineDatenbank „Jewish Architecture in Europe“ werden, für deren Erarbeitung die Kooperation mit weiteren europäischen Partnern notwendig ist.
Das Centrum Judaicum und seine Partner bitten daher Zeitzeugen, ihre Erinnerungen an die baulichen Merkmale der Gemeindeeinrichtungen, an Umbaumaßnahmen, ihre Nutzung und Nutzer, die Zerstörungen und den Missbrauch zwischen 1933 und 1945 mit den Mitarbeiteitern des DatenbankProjektes zu teilen. Auch Erinnerungsstücke, wie Fotos oder Postkarten in Privatbesitz, auf denen die Bauwerke und ihre Besucher abgebildet sind, werden außerordentlich hilfreich sein.
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Susanne Zöchling