Er ist einer der quirligsten Plätze der Hauptstadt und ein riesiger Verkehrsknotenpunkt. Glanzvolle Zeiten hat er genauso miterlebt, wie bittere Krisen und revolutionäre Umstürze. Seine Popularität verdankt er nicht zuletzt dem weltbekannten Roman von Alfred Döblin: Der Alexanderplatz in Berlin. Zurzeit gibt es jede Menge Baustellen auf dem Platz, so dass die Geburtstagsfeierlichkeiten verschoben wurden. Eigentlich ist der Alexanderplatz auch schon viel älter als 200 Jahre, denn die Anfänge seiner Entwicklung gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Eines der wichtigsten Tore in der Berliner Stadtmauer war das Georgentor. Es wurde nach dem Spital „Heiliger Georg“, das unweit des heutigen Alexanderplatzes gestanden hat, benannt. Am Georgentor trafen alle wichtigen Straßen die von Nordosten nach Berlin führten zusammen. Hier brachten Kaufleute aus Prenzlau, Bernau und den mächtigen Hansestädten an der Ostsee die Waren in die Stadt. Die Bedeutung des Tors stieg weiter, und vor dem Georgentor entstand ein kleiner Platz, auf dem Handel mit verschiedenen Waren und Tieren getrieben wurde. Wie wichtig dieser Platz damals war, zeigt, dass sich um ihn Ende des 17. Jahrhunderts die Georgenstadt entwickelte. Trotz eines offiziellen Bauverbots 1691 wuchs der neue Stadtteil unaufhaltsam. Bis 1700 entstanden circa 600 planlos angeordnete Häuser in kleinen, verwinkelten Gassen.
Das Georgentor wurde zum Königstor, nachdem der preußische König Friedrich I., nach der Krönung in Königsberg im Mai 1701, durch dieses Tor nach Berlin eingezogen ist. Auch die bis dahin entstandene Vorstadt wurde nun, zu Ehren des Monarchen, Königstadt genannt. Die Königstadt wurde dominiert von großen Textilmanufakturen und von Einrichtungen des Militärs. Der nördliche Teil des Platzes wurde weiterhin als Warenmarkt genutzt. Der Süden diente vor allem als Paradeplatz. Zu einer festlichen Parade wurde am 25. Oktober 1805 auch der russische Zar Alexander I. empfangen. Dieses Ereignis gab dem Platz einen neuen Namen: Am 2. November verkündete König Friedrich Wilhelm III., der Platz solle von nun an Alexanderplatz heißen. Während des gesamten 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Königstadt rasant weiter. Existierte zunächst eine dreistöckige Bebauung, so waren Ende des Jahrhunderts die meisten Gebäude schon fünfgeschossig. Wo einst Industrie und Militär
dominierte, existierten nun Wohnhäuser mit Geschäften. Urbanes Leben prägte zusehends das Gesicht des Platzes und des angrenzenden Viertels. Ausdruck dieses städtischen Selbstbewusstseins war das 1824 eröffnete Königstädtische Theater. Als im März 1848 die Revolution ausbrach, kam es auch auf dem Alexanderplatz zu heftigen Ausschreitungen. Straßenkämpfer verstellten den Weg vom