Die Kriterien der UNESCO für die Bewerbung als Stadt des Designs sind umfangreich. Eine facettenreiche Designindustrie sollte genauso vorhanden sein, wie ein urbanes Umfeld, regelmäßige Events und Messen zum Thema Design und Hochschulen als Ausbildungsorte, um nur einige der Anforderungen zu nennen. Die Bewerbung Berlins an die Unesco zeigt auf über 50 Seiten, dass die Hauptstadt diesen Kriterien auf ihre Art entspricht. Im Gegensatz zu den etablierten Design-Metropolen wie Paris, Mailand oder London dominiert in Berlin Umbruch, Unfertigkeit und ständiger Wandel. Da die Hauptstadt auf keine lange Design-Tradition zurückblicken kann, herrscht große Experimentierfreude. Neue Produktionsverfahren und dezentrales Arbeiten sind Beispiele dafür. Junge Künstler lassen sich davon inspirieren und von den niedrigen Ladenmieten und Lebenshaltungskosten, sowie dem designinteressierten Publikum in die Stadt locken. Eine bunte Szene aus Mode, Produktdesign, Fotografie, bildender
Kunst, Architektur und Kommunikations design ist entstanden. Die mausert sich langsam zu einem echten Wirtschaftsfaktor. Mehr als 6700 Unternehmen und Selbständige produzieren Design, Werbung, Mode, Möbel, Fotos und Architektur mit einem Umsatzvolumen von über 1,4 Milliarden Euro im Jahr. Rund 11 700 Beschäftigte verdienen in Berlin ihr Geld mit Design.