Seit einem halben Jahrhundert – die Versuchsprogramme Ende der 20er Jahre und die Kriegs- und Propaganda-Experimente der Nazis nicht mitgerechnet – gibt es nun das deutsche Fernsehen. Seine Archive sind randvoll mit bewegten Bildern, und diese Bilderfülle wächst. Von Tag zu Tag. Ins Unermessliche. Ins Unüberschaubare.
Wie kein anderes Medium produzierte und produziert das Fernsehen dabei Bilder jeder Art: kunstvolle und belanglose, unterhaltende und politische; Bilder über den Alltag und die Lebensgewohnheiten unserer Gesellschaft; Bilder von den Träumen und Visionen, die in ihr ent- und verworfen wurden; Bilder des großen Schreckens, der Apokalypse, des Untergangs von Welten, Bilder von einem besseren Leben und Bilder für Kinderaugen und Kinderseelen: Bilder, die man nicht vergisst.
Den historischen und kulturellen Wert dieses audiovisuellen Erbes im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, ist eine der wichtigsten Aufgaben des neu geschaffenen Fernsehmuseums, das am 31. Mai 2006 in Anwesenheit des Staatsministers für Kultur und Medien, Bernd Neumann, und mit Vicco von Bülow (Loriot) als Festredner eröffnet wurde. Das Fernsehmuseum komplettiert nun das Filmhaus am Potsdamer Platz zu einem „House of Moving Images“, das es so in Europa kein weiteres Mal gibt.