Die KulturBrauerei

historisch – stilvoll – lebendig

_von Anja Schneider,
TLG KulturBrauerei GmbH & Co. KG_

Auf dem 25 000 m² großen wunderschönen Gebäudeensemble der KulturBrauerei, gewissermaßen als kleine Stadt in der Stadt, mit seinen Höfen und seiner Architektur bietet sich dem anspruchs- und erwartungsvollen Besucher eine auffällige und konzentrierte Vielfalt an Angeboten. Die diversen etablierten Veranstaltungsorte locken schon an normalen Wochenenden bis zu 20 000 Besucher an.

Das historische Gelände

Das historische Gelände der Schultheiss-Brauerei

Die zwei großen Innenhöfe der KulturBrauerei sind die Attraktion des Geländes. Südamerikanische Klänge, Sommerlounge, Biergärten, LoveBase, Straßentheater Festival, SommerKlassik Open Air mit 1200 Besuchern pro Konzert, Popkomm (Festivalzentrum), der Lucia Weihnachtsmarkt oder die zweitgrößte Silvesterparty der Stadt spiegeln das bunte Treiben auf den Innenhöfen in seiner ganzen Vielfalt wider. Je nach Lichtillumination und Musikrichtung erstrahlt die einmalige Backsteinarchitektur des Industriedenkmals in anderem Glanz.

Bereits 1842 wurde der Grundstein gelegt für die bayerische Bierbrauerei des Chemikers und Apothekers August Heinrich Prell. Nach seinem Tod übernahm Jobst Schultheiss die Brauerei und gab dem Bier den weltberühmten Namen. 1887 beauftragte die Schultheiss-Brauerei den renommierten Architekten Franz Heinrich Schwechten (zu dessen Bauten auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der Anhalter Bahnhof zählen), ein ebenso repräsentatives wie auch funktionales Gebäudeensemble zu entwerfen. Schwechten schuf eine Anlage, die durch architektonisch nahezu einheitlich gegliederte Straßenfronten einen städtebaulichen Gesamteindruck vermittelt. Die reich verzierten und ornamentierten Gebäude aus rotem und gelbem Backsteinklinker mit ihren Guss-Stützen, Kappengewölben und Steindecken stehen für die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts. Durch die Fusion mit der Tivoli-Brauerei 1891 wurde Schultheiss schlagartig zu Deutschlands größter Brauerei. Durch weitere Fusionen konnte die Marktstellung der Brauerei noch ausgebaut werden.

Doch während des Zweiten Weltkrieges wurden die Kellergewölbe der Berliner Schultheiss-Brauerei für die Rüstungsindustrie genutzt. Durch die zunehmenden Luftangriffe waren Betriebe gezwungen, nach geschützten Produktionsstätten Ausschau zu halten. Im Frühjahr 1944 verlagerte die Firma Telefunken AG Teile ihrer Produktion in die Brauereigebäude. Die Kelleranlage erhielt einen verschlüsselten Decknamen und erschien in diesem Zusammenhang unter dem Namen „Lore III“.

In den letzten Kriegsmonaten hielten sich in dem Gelände der heutigen KulturBrauerei bis zu 1000 Soldaten auf. In den Höfen wurden zahlreiche Deserteure und Anwohner, die die weiße Fahne gehisst hatten, umgebracht. Erst im Herbst 1945 wurden die über 100 im Vorgarten begrabenen Toten auf Friedhöfen bestattet. Der Brauereibetrieb wurde wieder aufgenommen und später von der DDR als „volkseigener Betrieb“ bis 1967 geführt. Von 1998 bis 2000 wurde die inzwischen stark verfallene Anlage saniert und in das Gelände zog neues Leben ein. Insgesamt sind über 40 000 m² Gewerbe, Büro- und Ausstellungsflächen entstanden. 770 000 Steine der Klinkerfassade wurden gereinigt und einige ganz ausgetauscht. Die insgesamt 18 000 m² große Dachfläche war grundlegend zu sanieren. Die historische Hofpflasterung orientiert sich weitgehend am Originalzustand und vermittelt weiterhin einen Eindruck vom Produktionsprozess. Etwa ein Drittel des Gesamtareals entfällt auf die befestigte Hoffläche. Auf eine Begrünung des Hofes wurde bewusst verzichtet. Die Anpflanzung von Bäumen oder Grünanlagen hätte dem Sinn, das alte Industrieareal in seiner äußeren Erscheinung wieder sichtbar werden lassen, erheblich widersprochen. Einzig vor dem alten Bierrestaurant wurde die alte Situation eines Biergartens geschaffen.

Abendstimmung in der Kulturbrauerei: Geschickte Beleuchtung verleiht dem Innenhof in ein besonderes Flair.

Abendstimmung in der Kulturbrauerei: Geschickte Beleuchtung verleiht dem Innenhof in ein besonderes Flair.

Mit der Sanierung wurden zwar gravierende Nutzungsänderungen in Gebäuden und Räumen der ehemaligen Produktionsanlage – z. B. Großkino, Tiefgarage, Supermarkt, Kleinkunstbühnen, Restaurants etc. – realisiert, doch sind weitestgehend durch Abbruch und Rückbau die Bauformen der Zeit um 1920 wiederhergestellt worden.

Nachdem im Sommer 2004 ausgewählte Räumlichkeiten der KulturBrauerei zur Außenstelle des Standesamtes Pankow gewidmet wurden, haben Brautpaare hier die Möglichkeit, sich in einzigartiger Atmosphäre trauen zu lassen und anschließend mit Freunden und Familie festlich zu feiern. Der „goldene“ SODA-Salon ist im Stile der 20er Jahre eingerichtet. Hochwertige Polstermöbel, goldene Wände und eine erstklassige Bar schaffen den perfekten Rahmen für eine Hochzeit auf exklusivem Niveau.

Weitere Veranstaltungsorte sind unter anderem das „Kessel- und Maschinenhaus“, das sich mit seiner unverwechselbaren Atmosphäre als einer der attraktivsten Veranstaltungsorte für Musikevents behauptet und somit eine außergewöhnliche Plattform für international bekannte Gruppen, aber auch für Newcomer und Avantgardekünstler ist. Daneben bietet die „Alte Kantine“ das ideale Ambiente für Konzerte, Parties und Lesungen. Auch der „frannz Club“, der „SODA Club“ und der „NBI Club“ laden zu Musikklängen ein. Im „Pferdestall“ und in der „alten Schlosserei“ hat das RambaZamba Theater seine Heimat gefunden. Außerdem ist hier anzutreffen: „Die Literaturwerkstatt Berlin“, ein Ort moderner, publikumsorientierter und lustvoller Literaturvermittlung mit einem breit gefächerten Angebot und das russische Kammertheater, das Sprechtheater, Tanz und Musik verknüpft. Einen ganz anderen Aspekt bedient die Sammlung Industrielle Gestaltung, in der Anfänge des Industriedesigns ihren musealen Platz gefunden haben. Und nicht zuletzt ist auf dem Gelände „Pool & Cigars“ anzutreffen, ein Magnet für alle Freunde des Billardsports. Es befindet sich im ersten Obergeschoss der Pichhalle.

Das wunderschöne Bauensemble der KulturBrauerei mit seinen Höfen und seiner Architektur gehört also nicht nur zu einem der wenigen gut erhaltenen Industriearchitekturdenkmäler in Berlin, sondern hält auch für jeden Geschmack etwas bereit. Der erwartungsvolle Besucher kann zwischen einer Vielfalt von Angeboten wählen.


TLG KulturBrauerei GmbH & Co. KG
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10435 Berlin
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E-Mail: schneider@kulturbrauerei.de
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