Mehr Konnektivität am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) für ein starkes Wirtschaftswachstum in Berlin

Pressemitteilung vom 26.09.2023

Aus der Sitzung des Senats am 26.09.2023:

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

Der Senat hat am Dienstag, 26. September 2023, am Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER) getagt, um sich über die Entwicklung des Hauptstadt-Flughafens zu informieren und sich mit der von Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, vorgelegten Besprechungsunterlage zu mehr Flugverbindungen am BER befasst. Der Senat verfolgt das Ziel, die Anbindung (Konnektivität) der Hauptstadt durch die Ausweitung der Lang- und Mittelstreckenflüge zu verbessern und damit den Luftverkehrsstandort am BER weiter zu stärken. Die aktuelle Anzahl und Frequenz insbesondere der Langstreckenflüge am BER hält der Senat für unzureichend. Sie werden der wirtschaftlichen wie politischen Bedeutung der Hauptstadtregion nicht gerecht. Bei einer Rundfahrt über das Flughafengelände informierte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, Aletta von Massenbach, die Senatsmitglieder über die Entwicklung des BER seit der Eröffnung des Airports am 31. Oktober 2020 und künftige Vorhaben der Flughafengesellschaft.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner: „Der Flughafen BER ist für Berlin das Tor zur Welt: Deshalb brauchen wir mehr internationale Flugverbindungen von Berlin aus. Der BER ist ein guter Flughafen mit einem großen Potenzial für die Zukunft. Nach der Eröffnung in den schwierigen Corona-Jahren hat die Flughafengesellschaft unter Führung ihrer Vorsitzenden Aletta von Massenbach die anfänglichen Probleme gemeistert und viele Verbesserungen eingeführt. Etwa die Inbetriebnahme von Terminal 2, die Einführung zahlreicher neuer Self-Check-in-Automaten oder die Möglichkeit, Zeitfenster für die Sicherheitskontrollen zu buchen. Für die Entwicklung des BER sind nun aber weitere internationale Flugverbindungen unabdingbar, deshalb ist der Berlinern Senat in intensiven Gesprächen mit der Flughafengesellschaft und der Bundesregierung. Denn etliche Airlines haben Interesse, die deutsche Hauptstadt direkt anzufliegen und Passagiere aus der Hauptstadtregion in die Welt zu bringen. Der BER bringt enorme Chancen für Berlin als Tourismus- und Wirtschaftsstandort, diese werden wir nutzen.“

Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Berlin ist zurzeit ein Zugpferd der deutschen Wirtschaft. Seit rund zehn Jahren liegt unser Wirtschaftswachstum über dem Bundesschnitt. Eine entscheidende Rolle für die weitere wirtschaftliche Entwicklung spielt die weltweite Anbindung. Angesichts unserer politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung sind Zahl und Frequenz der Lang- und Mittelstreckenverbindungen am BER lange nicht ausreichend. Wie gut komme ich nach Berlin? Das ist für internationale Unternehmensansiedlungen, Kongresse und den Tourismus eine der großen Fragen. Insgesamt sind sechs Langstreckenflüge pro Tag von ostdeutschen Flughäfen im Gegensatz zu 180 Starts aus Westdeutschland ganz eindeutig viel zu wenig – und das über 30 Jahre nach dem Mauerfall. Das wollen wir verbessern und setzen uns deshalb beim Bund und gemeinsam mit unseren Partnern für eine bessere Konnektivität der deutschen Hauptstadt ein.“

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, Aletta von Massenbach: „Ich freue mich sehr über den Besuch des gesamten Senats am Flughafen Berlin Brandenburg. Damit unterstreicht die Regierung der Hauptstadt die Bedeutung des BER und ihr Engagement für den Luftverkehrsstandort. Auf einer Rundfahrt über den Flughafen hatte ich heute die Gelegenheit, dem Regierenden Bürgermeister, den Senatorinnen und Senatoren unsere bisherigen und künftigen Entwicklungen des Flughafens, die Anbindung des BER und auch die Digitalisierung unserer Prozesse zu erläutern. Zu den politischen Rahmenbedingungen habe ich heute große Einigkeit vernommen, dass Planbarkeit und Verlässlichkeit von zentraler Bedeutung sind. Weitere Verbesserungen der europäischen und interkontinentalen Konnektivität ist das gemeinsame Anliegen, um als Mobilitätsdrehscheibe den Wirtschaftsstandort der Hauptstadtregion zu stärken.“

Konnektivität des BER
Mit der wachsenden Wirtschaft, entwickeln sich auch Einkommen und Kaufkraft positiv. Steigende Passagierzahlen und Nachfrage nach mehr Flugverbindungen sind die Folge. Der BER ist Ostdeutschlands größter Flughafen und hat mittlerweile auch für Westpolen eine zunehmende Bedeutung. Pro Tag starten jedoch in Ostdeutschland nur sechs Langstreckenflüge, in Westdeutschland sind es 180.

Der Berliner Senat hat sich deshalb gemeinsam mit Berliner Wirtschaftsakteuren darauf verständigt, in einem nächsten Schritt jene Langstreckenverbindungen zu identifizieren, deren Akquise für die Hauptstadtregion prioritär sind, um die weltweite Konnektivität des Standortes sowohl im Sinne der Wirtschaft als auch des Freizeittourismus auszubauen. Beispielhaft zu nennen sind hier weitere Verbindungen in die USA (San Francisco, Los Angeles, Chicago), nach Indien (Neu-Delhi), Australien und in den ostasiatischen Raum (Seoul, Shanghai, Tokyo, Bangkok) sowie in den Nahen Osten (VAE). Der Senat erachtet es zudem als notwendig, die Mittelstreckenanbindung des BER zu verbessern, sowohl mit der Erweiterung und Verdichtung des Streckennetzes als auch mit der Frequenzerhöhung. Es ist gemeinsames Anliegen des Senats und der Berliner Wirtschaft, dass sich das Streckennetz insbesondere in die Länder Spanien, Frankreich und Italien erweitert, um Berlin auch innerhalb Europas besser anzubinden.

Der Senat bekennt sich zu den bestehenden Betriebszeitenregelungen. Die bestehenden Flugbetriebszeiten sollen nicht geändert werden. Damit wird auch Planungssicherheit für die Airlines geschaffen.

Der Senat setzt sich auch für eine bessere Anbindung des Flughafens BER an das IC- / ICE-Netz der Deutschen Bahn sowie weiterer Anbieter ein, um die Attraktivität des Flughafens im mitteleuropäischen Raum weiter zu erhöhen. Für die Anbindung aus der Stadt heraus, wird der Senat die Verlängerung der U7, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, vorantreiben.