1300
Marzahn wird als Morczane in einer Urkunde des Markgrafen Albrecht III. erstmals erwähnt. Er bestätigt darin den Nonnen des Kloster Friedland Landbesitz in Marzahn.
1375
Laut Landbuch Kaiser Karls IV. ist der Ritter Johannes von Wulkow Grundherr und Besitzer fast allen Landes von Marzahn.
1412
Die Familie von Lindenberg wird erstmals als Besitzerin von Marzahn erwähnt. Sie ist bis Ende des 16. Jh. ansässig.
1539
Mit der Reformation in Brandenburg wird Marzahn Tochterkirche zunächst von Biesdorf, dann von ca. 1600 bis 1945 von Friedrichsfelde.
1652
Der Landreiterbericht widerspiegelt den Zustand des Dorfes nach dem Dreißigjährigen Krieg. Es gibt nur noch fünf Kossäten und keinen Bauern mehr.
1657 und 1681
Kurfürst Friedrich Wilhelm erwirbt Marzahn, das dem kurfürstlichen Amt Köpenick unterstellt wird. Marzahn verbleibt bis 1872 im Besitz des Kurfürsten bzw. Königs.
1764
Das Marzahner Amtsvorwerk wird unter 19 Siedlerfamilien aus der Pfalz aufgeteilt. Die Pfälzer bilden für mehrere Jahrzehnte eine eigene Dorf-, Kirch- und Schulgemeinde.
1815
In Marzahn wird die erste Bockwindmühle errichtet.
1827
Die 1825 begonnenen Verhandlungen über die Ablösung der Dienste der Bauern werden abgeschlossen. Sie betreffen nicht die ehemaligen Pfälzer Siedler. Die Separation, eine Art Flurbereinigung, und die Ablösung der Abgaben folgen bis 1851.
1871
In Marzahn wird eine neue Dorfkirche, die möglicherweise nach Entwürfen von Friedrich August Stüler erbaut wurde, geweiht.
1874
Erstmals findet in Marzahn, das zum neu gebildeten Amtsbezirk Hohenschönhausen gehört, eine Gemeindevertreterwahl statt. Von 1872-1920 ist der Ort Teil des Kreises Niederbarnim.
1875
Mit dem Kauf des seit 1857 bestehenden Gehöftes Bürcknersfelde beginnt die Anlegung von Rieselfeldern.
1898
Bei Marzahn wird ein Haltepunkt der Wriezener Bahn eröffnet.
ab 1904
Marzahn erhält Wasser- und Gasanschluss. Erst 1920 kommt die Stromversorgung hinzu.
1909
Der Friedhof am Wiesenburger Weg wird als Armenfriedhof eröffnet.
1910
Es beginnen erste Landverkäufe zu Parzellierungs- und Siedlungszwecken.
1912
Das neue Marzahner Schulhaus wird fertiggestellt. Seit 1999 beherbergt das Gebäude das Bezirksmuseum.
Neben der 1873 erbauten Mühle wird durch den Müller Max Georg Triller eine Windturbine errichtet, die der Hausstromerzeugung dient.
1920
Marzahn wird nach Berlin eingemeindet und Teil des Bezirkes Lichtenberg.
1933
Nach dem Erlaß des “Reichserbhofgesetzes” lassen in Marzahn neun Bauern ihren Besitz zu Erbhöfen erklären. Der Besitzer muss seine “arische” Abstammung seit 1800 nachweisen.
1936
Für Sinti und Roma wird nördlich des Friedhofes am Wiesenburger Weg in Marzahn ein Zwangslager errichtet. Die meisten Festgesetzten werden nach Auschwitz oder Bergen-Belsen deportiert, nur wenige überleben.
1940-1942
Das Unternehmen Hasse & Wrede errichtet in Bürcknersfelde einen Werksneubau. Auf dem Gelände befinden sich auch zwei Zwangsarbeiterlager.
1945
Am 21. April erreichen die sowjetischen Truppen Marzahn.
1953
In Marzahn wird mit dem Namen “Neue Ordnung” die erste LPG Berlins gegründet, die sich 1958 mit der Biesdorfer LPG zusammenschließt und 1965 mit der LPG Eiche/Ahrensfelde zur LPG “Edwin Hoernle” fusioniert.
1961-1963
Nach dem Auf- und Ausbau der Berliner Werkzeugmaschinenfabrik in Marzahn werden die Produktionsstätten der BWF in der Krautstraße und des Schleifmaschinenwerkes in der Köpenicker Straße nach Marzahn verlagert.
1976-1979
Im Gebiet des ehemaligen Rohrpfuhls südöstlich des Dorfkerns Marzahn werden archäologische Grabungen durchgeführt. Die Archäologen stoßen auf mehrere slawische und germanische Siedlungsreste.
1979
Marzahn wird Teil des neuen Stadtbezirkes Berlin-Marzahn.
1982
Der Berliner Magistrat beschließt die Rekonstruktion des seit 1977 unter Denkmalschutz stehenden märkischen Angerdorfes Marzahn.
1993
Die Knorr-Bremse Berlin eröffnet auf dem Gelände der Berliner Werkzeugmaschinenfabrik einen neuen Standort.
1994
Im Dorf Marzahn wird eine neue Bockwindmühle eingeweiht.
2001
Marzahn wird Teil des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf.