Im Sommer diesen Jahres startete ein besonderes Projekt: eine Lehmskulptur sollte entstehen. Jeanne Martell, Keramikmeisterin und Mosaikkünstlerin aus Berlin-Kreuzberg hatte die Idee und künstlerische Leitung. Zunächst bauten die Beteiligten kleine Modelle aus Ton. Der Entwurf für eine Engelsfigur fand dann die größte Zustimmung. Aber wie das Ganze „mit Größe“ umsetzen? Zunächst wurde ein Gerüst aus Weidenruten konstruiert und standfest verankert. Nun sollte daraus eine Figur entstehen: Die Mädchen stampften fleißig den Lehm mit ihren nackten Füßen und hatten einen Riesenspaß dabei. „Lehmbrote“ wurden geformt und in Teamwork in das Gerüst eingesetzt und verschmiert. So wuchs Stück für Stück ein Engel. Jede brachte auf ihre Weise eigene Ideen mit ein – so bekam der Engel einen Gürtel mit Goldsäckchen und eine Art Brautkleid. Lange Haare wie Rapunzel sollten auch nicht fehlen. Aus dem Weidengeflecht entstand zunehmend eine engelhafte Gestalt mit
einem sehr persönlichen Gesicht.
Nun endlich konnte es an die Feinarbeiten gehen: Das Bekleben der Figur mit unzähligen bunten Fliesen- und Glassteinen. Auch hier wussten die Mädchen genau was sie wollten: die Flügel sollten unbedingt weiß, die Haarpracht gelb, das Brautkleid leuchtend rot und blau gestaltet werden. Auch einen Namen suchten die Beteiligten aus. Dieser wurde in einer richtigen Wahl gekürt: „HELLA STERN- das passt doch!“ waren sich alle einig.
Seit Oktober ist er nun fertig und leuchtet: Ein Engel mit breit ausgestreckten Flügeln, fast zwei Meter hoch und rundum mit unzähligen kleinen und großen Mosaiksteinen beklebt und verfugt. Somit ist die Oberfläche versiegelt und bietet auch Schutz vor Nässe.
Überhaupt hatten alle Beteiligten großen Spaß am Projekt, denn jeden Tag gab es Neues zu entdecken, entstanden ganz neue Farbspiele aus Keramik- und Glasresten. Selbst der Regen konnte die Teilnehmerinnen nicht entmutigen. „Toll, was viele Hände in mühevoller Kleinarbeit, mit Ausdauer, Geduld und Freude geschaffen haben“, freut sich auch Mosaikkünstlerin Frau Jeanne Martell.
„Die Fliesenreste kommen übrigens von einer betagten Kaulsdorfer Hobby-Keramikerin aus dem Mädewalder Weg. Sie wollte ihre Schätze gut aufgehoben wissen und spendete sie für dieses Projekt. So konnte der HELLA- Stern in einer großen Farbigkeit entstehen“ ergänzt Erika Schwarz, Leiterin des Klubs.
Bevor der Winter einbricht, wird die Skulptur allerdings zum Schutz vor dem winterlichen Frost eingepackt. Verpacken a la Christo- wenn das nicht eine neue Projektidee für 2013 ist.
Wir bedanken uns beim Projektfonds Kulturelle Bildung und dem QM Hellersdorfer Promenade für die finanzielle Förderung und Unterstützung.
HELLA – Team
Fotos liegen in der Pressestelle vor und können gemailt werden.