Die Gestaltung der Tangentialverbindung Ost (TVO) wurde in den letzten Monaten viel und kontrovers diskutiert. Die drei Bezirksbürgermeister und die Baustadträte der Bezirke Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf haben sich am 09. Februar 2012 auf eine Trassenvariante für die Vollendung des nördlichen Abschnitts zwischen der Straße An der Wuhlheide und der Bundesstraße 1/5 verständigt. Damit bringen sie den im Koalitionsvertrag vorgesehenen bezirklich abgestimmten Vorschlag in das weitere Planungsverfahren ein. „Wir haben unsere Hausaufgaben somit sehr zügig erledigt, nun ist die Senatsverwaltung gefragt“, betont Stefan Komoß, Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf.
“ Die Einigung der drei Bezirke markiert den Höhepunkt der seit vier Jahren andauernden Bemühungen des Bezirks Marzahn- Hellersdorf zum Bau der TVO. Die Realisierung des wichtigsten Infrastrukturprojektes im östlichsten Teil Berlins rückt damit ein großes Stück näher”, so der Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, Christian Gräff.
Die Fertigstellung der Tangentialverbindung Ost ist für alle drei Bezirke die wichtigste Infrastrukturmaßnahme im gesamten Ostteil bzw. im südöstlichen Raum der Stadt. Wie auch in der Koalitionsvereinbarung festgehalten, sind die Entlastung der Wohngebiete in den beteiligten Bezirken und der Anschluss an die Gewerbegebiete dabei von entscheidender Bedeutung.
Für die drei Bezirke sind folgende Parameter bei der Umsetzung dieser Infrastrukturmaßnahme von entscheidender Bedeutung:
• Ein Parallelverkehr zur Bundesstraße 1/5 in den Siedlungsgebieten ist sowohl auf Lichtenberger als auch auf Marzahn-Hellersdorfer Seite unbedingt zu vermeiden. Aus diesem Grund sind Anschlüsse zur TVO aus den Siedlungsgebieten hier für die Bezirke grundsätzlich nicht vorstellbar.
• Eine Ausnahme bildet der Anschlussknoten Verlängerte Waldowallee, der von den Bezirken übereinstimmend angenommen wird. Hierüber sollte der Anschluss an die Siedlungsgebiete erfolgen.
• Im südlichen Teil der TVO auf dem Gebiet des Bezirks Treptow-Köpenick ist eine Trassenführung auf der östlichen Bahnseite konstitutiv; damit verbunden ein Anschluss an den Innovationspark Wuhlheide, der somit niveaugleich erfolgen kann.
• Ein Ausbau der Rudolf-Rühl-Allee (vormals Köpenicker Allee), sei es auch nur zeitweise, kommt hingegen nicht in Frage.
• Der Bau der TVO muss zügig in einem Stück erfolgen. Dies bedingt eine möglichst frühzeitige Verständigung mit der Deutschen Bahn, um eine Überquerung an der S-Bahn Wuhlheide zu ermöglichen.
• Die Siedlungsgebiete auf der Lichtenberger Seite (Gartenstadt Karlshorst) wie auch auf Marzahner Seite (Biesdorf) sowie das zukünftige Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand (Lichtenberg) müssen durch eine verträgliche Trassenführung vor Lärm- und sonstigen Immissionen geschützt werden, diese Anforderung wird durch die erarbeitete Variante erfüllt.
Auf der Grundlage dieser Parameter haben sich die drei Bezirke auf eine kombinierte Trassenvariante zur TVO auf westlicher Seite und teilweise östlicher Seite geeinigt. Im sensiblen Wohnbereich im Norden auf Marzahn-Hellersdorfer Seite erfolgt die Trassenführung westlich des Berliner Außenrings, in Höhe der Ahlfelder Straße schwenkt die Trasse dann auf die östliche Seite der Bahntrasse und wird auf dieser Seite bis zur Anschlussstelle an die bestehende TVO in Treptow-Köpenick weitergeführt.
Nach den vorliegenden Berechnungen würde die Trasse (bei Berücksichtigung der Anbindungen ausschließlich im südlichsten Teil) vierspurig rund 82 Mio. Euro kosten. zweispurig wäre sie entsprechend günstiger. Die Variante wurde als „Kompromissvariante 2“ bereits diskutiert.
Mit der Einigung der drei Bezirke sind wesentliche Voraussetzungen für den Bau der TVO geschaffen worden, so dass das Projekt nunmehr zügig angegangen werden kann.
Eine Karte mit der TVO liegt in der Pressesetelle vor und kann gemailt werden.