Die Ortsteile des Lichtenberger Nordens - Hohenschönhausen

Malchow, Falkenberg und Wartenberg

Blick in die Kirchenruine Malchow

Das städtebauliche Bild von Malchow, Wartenberg, Falkenberg wird in allen drei Dörfern durch landwirtschaftliche Höfe mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus der Gründerzeit geprägt, die sich um die alten Gutshöfe entwickelt haben. Besonders Radfahrer nutzen das* „Tor zur Barnimer Feldmark“* gern auch als Ausgangspunkt für Wochenendausflüge ins Berliner Umland. Das Dorf Malchow mit mehr als 600 Einwohnern ist kleinster Ortsteil von Lichtenberg und hat sich mit dem Naturschutzgebiet Malchower Aue ganz und gar dem Naturschutz verschrieben. So prägen der Grüne Campus Malchow mit dem Kinderbauernhof „Knirpsenfarm“ sowie die Naturschutzstation Malchow mit Veranstaltungen und dem jährlichen Storchenfest das Dorf.

Dorfkate Falkenberg

Das modernste Tierheim Europas hat das Dorf Falkenberg mit seinen mehr als 1588 Einwohnern zu einer bekannten Adresse in Berlin gemacht. Auch die Dorfkate, ein fast 150 Jahre altes Gutsarbeiterhaus, als einzige erhaltene Lehmkate Berlins und der Förderverein Landschaftspark Hohenschön­hausen locken mit eigenen Veranstaltungen ins Informationszentrum „Barnimer Feldmark“. Die alte Feuerwache, die Humboldt-Gruft und die Katholische Kirche Sankt Konrad von Parzham sind als historische Sehenswürdigkeiten zugänglich. Mit der Fertigstellung des neuen Quartier auf dem Gutshof Falkenberg ist in den nächsten Jahren ein weiterer Zuwachs an Familien und Kindern in der Nachbarschaft zu erwarten.

Ahornallee in Wartenberg

Wartenberg mit seinen mehr 2.620 Einwohnern ist das größte und älteste der drei Dörfer. Es hat einen Anger, Dorfteich, Bauernkaten, Feuerwache mit Spritzenhaus (1902) und vom Friedhof her erklingen sogar die Glocken der vor Kriegsende gesprengten romanischen Kirche. Ein Teil der alten Dorfstraße und der Dorfanger stehen unter Denkmalschutz. Neue Häuser sind nahe des früheren Gutshofs entstanden, nicht weit weg von den Landschaftsparks Falkenberger und Wartenberger Feldmark. Dort grasen zottelige Hochlandrinder, die sich gern beobachten lassen. Sporthungrige können wandern, skaten oder vom S-Bahnhof Wartenberg aus auf dem europäischen Radwanderweg R1 bis nach Kopenhagen radeln.

Neu-Hohenschönhausen Nord

Weg durch die Falkenberger Krugwiesen

Die Großwohnsiedlung Neu-Hohenschönhausen feierte 2014/15 ihr 30-jähriges Bestehen. In den durch in Plattenbauweise hergestellten Wohngebäuden leben nördlich der S-Bahn in Neu-Hohenschönhausen mehr als 29.500 Menschen. Nicht weit weg vom S-Bahnhof Hohenschönhausen ragt der ovale Klinkerbau der Evangelischen Kirche zu Wartenberg empor. 150 Menschen passen in den im Jahre 2000 geweihten Kirchenneubau. Die Wohnanlagen angrenzend zum Landschaftspark „Wartenberger Feldmark“ und im Umfeld der modernen Jugendkunstschule sind durch einen älteren Bevölkerungsanteil gekennzeichnet. Im Falkenberger Stadtteil gibt es mit dem Abenteuerspielplatz „Fort Robinson“ und dem Naturraum der „Krugwiesen“ weitere Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Für die nächsten Jahre ist auch von einer weiteren Bevölkerungszunahme durch ergänzende Wohnbebauung entlang der Falkenberger Chaussee auszugehen.

Neu-Hohenschönhausen Süd

Brunnen der Jugend mit Bronze-Skulpturen - Kinder im unteren Bereich und Frau an der Spitze

Im Wohngebiet südlich der S-Bahnlinie wohnen mehr als 27.200 Menschen. Zentraler Anlaufpunkt für die Bewohnerschaft ist der Prerower Platz mit Einzelhandel, Ärztehaus und Kino. Kultureller Mittelpunkt ist die großzügige Anna-Seghers-Bibliothek mit Lichtenbergs erstem modernen Makerspace „Robo und Faden“, der als Lern- und Kreativraum zum Selbermachen einlädt und heute aus dem Kulturellen Leben im Kiez nicht mehr wegzudenken ist. Die Wohnungen sind Zuhause von vielen Familien mit Kleinkindern. Die Familienzentren, Jugendeinrichtungen wie auch Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel mit Stadtteilzentrum und Begegnungsstätte bieten zahlreiche Angebote und Unterstützungen im Alltag. Die Schwimmhalle in der Zingster Straße, der Wustrower Park und der neu gestaltete Grünzug am Bahndamm bieten Platz für Spiel, Sport und Erholungsangebote. Auch die Galerie „Studio im Hochhaus“ lädt Kunstinteressierte in den Lichtenberger Norden ein.

Alt-Hohenschönhausen Nord

Alte Kirche mit hellen Mauern und Hochhaus im Hintergrund

Die Bezirksregion ist geprägt durch den teilweise noch vorhandenen historischen Dorfkern des ehemaligen Dorfes Hohenschönhausen mit zahlreichen Denkmälern. Umgeben ist dieser Dorfkern von bis zu 20-geschossiger industrieller Bauweise. Die Plattenbaubestände sind durchgehend saniert. Im Westen, Norden und Nordosten schließen sich ausgedehnte Einfamilienhaussiedlungen und Kleingartengebiete an, der Osten und Süden wird durch großflächige Gewerbegebiete dominiert.

Die Bevölkerungszahl ist von 2015 bis 2018 um 12,2% gestiegen. Ein weiterer Zuwachs ist durch den Wohnungsbau und die Planungen in der Gehrenseestraße und um die Detlevstraße zu erwarten. Der Kieztreff in der Anna-Ebermann-Straße bietet neben Beratungs- und Bildungsangeboten auch Möglichkeit sich zu begegnen und gemeinsam aktiv zu werden. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen liegt über dem bezirklichen Durchschnitt. Im Gebiet um die Hauptstraße leben überdurchschnittlich viele Menschen im Senior:innenalter. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 22,7% unter dem Berliner Durchschnitt.

Alt-Hohenschönhausen Süd

Obersee im Sonnenuntergang

Die Bezirksregion ist durch eine baulich sehr heterogene Struktur geprägt: von denkmalgeschützten Wohnensemblen der 20er und 30er Jahre, z. B. die „Flusspferdhofsiedlung“ über Einfamilienhaussiedlungen bis hin zu 11-geschossigen Wohnhäusern aus den 1970er Jahren entlang der Landsberger Allee. Aufgrund der guten öffentlichen Verkehrsverbindungen ist die Stadtmitte sehr gut erreichbar.

Die Konrad-Wolf-Straße stellt eine Hauptverkehrsachse zwischen dem alten Dorf Hohenschönhausen und dem Zentrum Berlins dar. Nördlich der Konrad-Wolf-Straße befindet sich das Gelände des Sportforums mit bundesweiter Bedeutung. Das Gebiet um den Obersee und Orankesee mit den angrenzenden Grünflächen weist einen überregional bedeutsamen Erholungscharakter auf.

Mie van der Rohe Haus

Direkt am Obersee befindet sich das Mies-van-der-Rohe-Haus als Architekturdenkmal der Bauhaus-Architektur und als internationales Ausstellungshaus. Die Galerie 100 in der Konrad-Wolf-Straße zeigt wechselnde Ausstellungen bildender und angewandter Kunst. Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in der Gensler Straße dokumentiert die Geschichte der Haftanstalt in den Jahren 1945 bis 1989 und arbeitet diese auf. Die Ausstellungen und Führungen werden von einem großen, internationalen Publikum wahrgenommen. In der Schöneicher Str. befindet sich der inklusive Bürgertreff „Gemeinsam im Kiez leben“, der ein breit gefächertes, Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangebot für Menschen mit und ohne Behinderung bietet.