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Berlins Eisbär-Star Knut ist tot
Schock im Berliner Zoo: Völlig überraschend ist der vierjährige Eisbär Knut in seinem Gehege gestorben. Viele Fans und Besucher sind traurig. mehr
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Knut-Fans aus aller Welt drückten ihre Trauer über den plötzlichen Tod des Berliner Eisbären aus. Nun wird versucht, die Todesursache herauszufinden.
«Wir haben Dich sooo geliebt!» steht auf einem Zettel am Eingang zum Zoo Berlin. Plüsch-Knuts liegen am Gitter. «Tschüss Knut!» haben Alicia und Reiner in krakeliger Kinderschrift geschrieben.
Die Nachricht, dass Berlins beliebter Eisbär Knut mit nur vier Jahren am Samstag überraschend starb, schockiert viele Fans und Zoo-Besucher. Am nun leeren Bärenfelsen im Zoologischen Garten weinten am Sonntag Menschen, einige legten Rosen mit schwarzem Trauerflor ab. «Das ist eine traurige Nachricht», sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Samstag: «Wir alle hatten den Eisbären ins Herz geschlossen. Er war der Star des Berliner Zoos.
Seit Montag wird nun die Todesursache untersucht. Wann erste Ergebnisse der Sektion vorliegen, sei noch unklar, sagte eine Sprecherin des Zoologischen Gartens. Möglich sei, dass bereits am Montagnachmittag oder am Dienstag Ergebnisse bekanntgegeben werden.
Mit dem Kran aus dem Wasser geholt
Dramatische Szenen hatten sich am Samstag kurz nach 15 Uhr abgespielt. Die Sonne schien. Zunächst lachten einige noch, weil sie dachten, Knut tanze. Der Eisbär zuckte kurz auf, drehte sich mehrmals im Kreis. Dann brach er zusammen, stürzte ins Wasser und war tot. Er wurde nur vier Jahre alt. Augenzeugen berichteten betroffen: Kinder schrien auf, entsetzte Eltern führten sie zur Seite. Eine Frau wurde bewusstlos, der Notarzt wurde gerufen.
Wegen des schrecklichen Anblicks - Knuts Körper trieb mit dem Kopf nach unten leblos im Wasser - sperrte der Zoo das Gelände. Bären-Betreuer Heiner Klös sagte: «Es war furchtbar, aber ich wusste sofort, dass hier nichts mehr zu machen war.» Der gut 270 Kilo schwere Kadaver von Knut wurde am späten Samstagabend mit Hilfe eines Krans geborgen und in einen Kühlraum gebracht.
Weltweite Reaktionen auf Knuts Tod
So groß wie die Zuneigung zu Knut war auch die Trauer über seinen plötzlichen Tod. Eine Rollstuhlfahrerin, die zu den Berliner Stammfans von Knut zählt, sagte geschockt: «Ein Gutes hat es, jetzt ist Knut bei seinem Thomas Dörflein.» Per Internet verbreitete sich die Todesnachricht sekundenschnell um die Welt.
Tausende verlinkten Artikel und Videos in zahlreichen Sprachen. Zu den Facebook-Gruppen «Knut» und «Knut der kleine Eisbär» kam am Samstag noch Gruppen namens «R.I.P. Knut - Wir werden dich vermissen» und «R.I.P. Knut - We love you forever» (Ruhe in Frieden Knut - wir werden Dich immer lieben) hinzu.
Niedlicher Medienstar
Eisbär Knut war in seinem kurzen Eisbär-Leben in den Medien und auf Geschenktischen allgegenwärtig. Als der Eisbär im Dezember 2006 geboren wurde, war er nach 33 Jahren Pause der erste wieder in Berlin geborene Eisbär. Sein Zwilling starb vier Tage nach der Geburt, aber Pfleger Thomas Dörflein gab nie auf. Knut nuckelte an seinen Händen, trank zerstoßenes Katzenfutter mit Milch. Mit Elvis-Presley-Melodien auf der Gitarre sang Dörflein ihn zu Weihnachten in den Schlaf.
Als Pfleger Dörflein überraschend im September 2008 im Alter von nur 44 Jahren starb, war Knut längst ein Weltstar: «Knut tut gut» stand auf T-Shirts und Kaffeetassen gedruckt, als Plüschtier war nicht nur bei kindern ein Hit, er spielte die Hauptrolle im Kino-Film «Knut und seine Freunde» und in einer ARD-Fernsehreihe, er war Thema im Buch eines amerikanischen Bestsellerautoren, sein Bild fand sich selbst auf einer Briefmarke. Rund elf Millionen Menschen besuchten Knut im Zoo, der an dem «Milliobär» rund sieben Millionen Euro verdiente.
Noch ist die Ursache für den plötzlichen Tod des beliebten Eisbären unklar. Eine Obduktion soll in dieser Woche die Todesursache klären. Unklar blieb zunächst, was mit dem Kadaver von Knut geschehen wird.
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