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Görlitzer Park

Görlitzer Park

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage in Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der weitläufige Park mehrere Sport- und Spielplätze.

Der Görlitzer Park in Kreuzberg ist das zentrale Naherholungsgebiet im Bezirk. Er entstand in den frühen 1990er Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Görlitzer Bahnhofs, heute befinden sich dort weitläufige Liegewiesen, mehrere Sport- und Spielplätze und nahe der Glogauer Straße ein beliebter Kinderbauernhof. An der Wiener Straße liegt das Hallenbad des Bezirkes, das Spreewaldbad.

Vorgeschichte des Görlitzer Parks

Auf der 14 ha großen Fläche, dem ehemaligen Köpenicker Feld, zwischen der Emmauskirche und dem Landwehrkanal entstand 1865 der Görlitzer Bahnhof. Es wurden tonnenweise Sand auf den Ackerboden geschüttet, Schienen verlegt und Gebäude für den Personen- und Güterverkehr gebaut.

Der große Kopfbahnhof wurde 1866 vom Preußischen König mit den ersten Truppentransporten eingeweiht. Die Strecke war nun Verbindung zwischen Berlin und den südöstlichen Gebieten in Brandenburg und Sachsen, diente dem Rohstofftransport aus den Kohleabbaugebieten in der Lausitz und regelte den Pendlerverkehr zu den Berliner Vorstädten. Doch die Bahnstrecke war nur bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb und geriet anschließend zwischen die Fronten des Kalten Krieges.

Anfänge des Görlitzer Parks

Die Deutsche Reichsbahn (DR) behielt auch nach dem Krieg die Kontrolle über das gesamte Berliner Schienennetz. Der Kreuzberger Bürgermeister Kressmann formulierte zum ersten Mal 1959, dass das Gelände um den Görlitzer Bahnhof für den Personen- und Güterverkehr nicht mehr benötigt und in eine Grünanlage umgewandelt werden sollte. So würde sich ein grüner Keil ausgehend vom Plänterwald über die Königsheide und den Treptower Park sowie dem Schlesischen Busch erstrecken. Doch die DR war zunächst gegen diese Pläne. Eine Schnellstraße sollte auf dem Gelände gebaut werden, um die sich schnell entwickelnde Stadt ausreichend erschließen zu können. 1961 wurde dann doch mit dem Abriss der Anlage begonnen. Der Güterverkehr wurde zunächst noch aufrecht erhalten.

Brachland zwischen Ost und West

1968 wurde von der DR auch die Einsparung des Güterverkehrs beschlossen. Doch die Zuständigkeiten verkomplizierten sich und das Gebiet wurde zur exterritorialen Zone zwischen Ost- und West-Berlin. Die geplante Grünanlage geriet im sich verschärfenden Konflikt der Besatzungsmächte zunehmend in Vergessenheit und wandelte sich im Zuge des Verfalls der Bahnanlage sowie mangelnder Pflege und Aufsicht in eine Brache mit Autowracks, Müll und Chemieabfällen.

Neuanfang für den Görlitzer Park nach der Wende

Mit Hilfe des Vereins SO 36 und anderer Engagierter begann eine neue städtebauliche Entwicklung. Die Konzeption des Stadtparks SO 36 wurde zentraler Teil des gesamten neuen Quartiersmanagements, denn der Bezirk war mit Grünanlagen extrem unterversorgt. Die Vision konnte nach vielen Mühen realisiert werden.

1980 wurde mit der Entsorgung und Wiederherstellung der Fläche begonnen. Zunächst wurde der Boden 50 cm dick abgetragen und Rasen eingesät. 1981 kam es zu einem Baustopp, da im Grundwasser große Mengen Öl gefunden wurden. Eisenbahnbetrieb, Schrotthandel und jahrzehntelange Umweltverschmutzung hatten ihre Spuren hinterlassen. Die wiederhergestellte Brache wurde zunächst mit rekultivierungs- und bodenverbessernden Maßnahmen behandelt.

Sorfältige Pflanzenauswahlt für den Treptower Park

Rund um den damals schon eingerichteten Kinderbauernhof herrschte Wildwuchs. Doch der Wunsch nach einer Grünanlage wurde immer lauter. 1984 fand schließlich ein Ideenwettbewerb statt, den das Büro Freie Planungsgruppe Berlin (FPB) gewann. Nachdem 1985 die DR das Gelände aufgegeben hatte, konnte mit dem Bau der Anlage begonnen werden. Aufgrund der besonderen Bodengegebenheiten wurden die Pflanzen sorgfältig ausgewählt. Es wurden zumeist einheimische Pflanzen mit geringen Ansprüchen an die Wasser- und Nährstoffversorgung verwendet.

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 Adresse
Skalitzer Straße 47
10997 Berlin

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Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt / Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg | Alle Texte, Fotografien und Grafiken auf dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Sie dürfen weder kopiert, vervielfältigt, übersetzt noch in anderer Weise verwendet werden.

Aktualisierung: 11. März 2024